Primal - Special

Eine Frau und ihr Gargoyle

Artikel Video Ulrich Wimmeroth

Schön schaurige Horror-Optik, Gothic Rock-Soundtrack und eine herzzerreissende Story: In dem Fantasy-Abenteuer Primal, muss die hübsche Heldin Jennifer gegen Dämonen antreten. Zum Glück bekommt sie Hilfe von einem lebenden Wasserspeier.

Unglaublich, über 13 Jahre ist es schon her, dass das kultige Action-Adventure Primal auf der PlayStation 2 debütierte. Ein Fantasy-Abenteuer, dass euch in die magische Welt von Oblivion entführt, in der ihr in den tobenden Kampf zwischen Chaos und Ordnung eingreifen und nebenher euren komatösen Liebhaber retten sollt. Klingt kompliziert? Ist es gar nicht. Aber für alle, die den Klassiker 2003 nicht gespielt haben, zur Einstimmung ein paar mehr Worte über die richtig emotionale Geschichte.

Screenshot

Die hübsche Jennifer lauscht gerade ganz verzückt dem Konzert ihres Rockstar-Liebhabers Lewis, als ein Dämon die Lovestory rüde zunichte macht und die Beiden in ein Koma befördert. Jen’s Körper mag zwar im Krankenhaus vor sich hin vegetieren, aber ihre Seele geht auf ein schier unglaubliches Abenteuer. Der eher kurz geratene, steinige Wasserspeier Scree, ein waschechter Gargoyle, schnappt sich Jen’s Astralprojektion und stellt mal den Status Quo dar.

Jen ist nicht einfach Jen, sondern ein Dämonenhalbblut. Und, wie könnte es anders sein, die Auserwählte, die den Kampf der Gottheiten Abbaddon (Chaos) und Arella (Ordnung) beenden kann. Also machen sich das Mädchen und der Gargoyle auf, die vier Reiche der Welt Oblivion zu durchstreifen, um die Welt der Sterblichen vor dem Untergang zu bewahren. Und somit natürlich auch den geliebten Lewis zu retten.

Screenshot

So episch, wie die hervorragend narrativ begleitete Geschichte, gestaltet sich auch das clevere Buddy-Gameplay. Wie in Ratchet & Clank oder Jak & Dexter, müssen Jen und Scree zusammenarbeiten, um die Rätsel und Kampf-Herausforderungen auf den, sehr unterschiedlich gestalteten, Welten Solum, Aquis, Aetha und Volca, zu meistern.

Mit der Select-Taste wird zwischen den beiden Charakteren umgeschaltet, um mit den individuellen Fähigkeiten der Beiden, kooperativ Hindernisse zu überwinden. Ein Beispiel: Scree kann an Wänden hoch klettern und so für Jen ein Seil herunterlassen, damit das Team weiterkommt. Damit nicht genug: Jen verfügt über die Fähigkeit, sich in eine von vier Dämonengestalten zu verwandelt und so den zahlreich anstürmenden Fieslingen, ordentlich Paroli zu bieten. Also wird, je nach gerade aktiver Verwandlung, mit Messer, Klauen, Peitsche, der Kraft der Zeitmanipulation oder effektreich inszenierten Spezialangriffen aus der Third-Person-Perspektive ordentlich Monster gemetzelt. Ja, auch 2003 mangelte es nicht an Frauen-Power in Spielen!

Screenshot

Der eher gemächliche Gargoyle hält sich im Gewühl meist vornehm zurück. Zwar kann er herumstehende Steinstatuen beseelen und so ein wenig mit auf die Gegner eindreschen. Aber seine Funktionen als herumlaufender Energiespeicher und Türöffner, stehen im Vordergrund. Wie es bei einem gutem Team so ist, man ergänzt sich eben hervorragend. Die Rätsel sind dabei nicht allzu komplizierte Kopfnüsse und sollten den Spielfluss nicht unnötig hemmen. Die Kampfpassen sind fordernd, besonders wenn ihr es mit grösseren Monsteransammlungen zu tun bekommt. Aber nie frustrierend oder unfair.

Screenshot

Die Entwickler von Guerrilla Cambridge, unter anderem bekannt durch Killzone: Mercenary für die PS Vita, haben eine abwechslungsreiche Fantasy-Welt erschaffen, die sich auch eineinhalb Dekaden später noch sehen lassen kann. Dazu die spannende Geschichte, die witzig unterhaltsamen Dialoge der Protagonisten und der fetzende Soundtrack. Da darf man sich gerne noch etwas PS2 Retro-Gefühl gönnen. Hoffentlich schafft es irgendwann auch Ghosthunter, der spirituelle Nachfolger von Primal, in den Store.

Kommentare

Primal Artikel