Battleborn - Vorschau

Borderlands 3 küsst Dota 2

Vorschau Benjamin Kratsch

„Battleborn“ schmeckt nach „Borderlands“, egal wie ihr es frühstückt: ob als bleifreundlichen Shooter-Cocktail, als Heiler, Haudrauf oder einem ZerO ähnlichen Ninja, der eigentlich ein Gundam ist. Doch es hat auch eine Menge Überraschungen parat: Sich in die Luft katapultierende Vogelmänner zum Beispiel oder Tower-Defense-Spieltiefe im Verbund mit einem Upgrade-System, das ähnlich süchtig macht wie „FIFA 16 Ultimate Team“. „Battleborn“ in der Vorschau.

Spiele konsumieren ihre Studios. Sie fressen sich in die Teams, nisten sich dort ein, machen es sich kuschelig und werden zur DNA des jeweiligen Entwicklers. DICE versucht mit "Star Wars: Battlefront" sehr viel Neues, doch die DNA von "Battlefield“ wird immer in ihren Spielen fortleben. Und egal ob Bioware sich im Mittelalter tummelt oder in einer fernen Galaxie in „Mass Effect 4: Andromeda“, die Dialoge und Spielsysteme werden sich immer nach Bioware anfühlen. Das ist eine schöne Konstante, an die wir beim Hands-On mit „Battleborn“ oft denken mussten. Es ist der alternative Hippie-Bruder von „Borderlands“: Deutlich weniger durch Dialoge, Gags und Inszenierung getrieben (wobei wir Claptraps Stimme vernahmen, yippieh), dafür mit sehr viel mehr Futter im eigentlichen Gameplay. Es ist genau so bunt, quirlig und durchgeknallt im Design, Gearbox verquickt allerdings auf elegante Art deutlich variablere Ideen wie die Tower-Defense-Elemente eines „Dota 2“ mit einer gigantischen Auswahl an Charakteren, die sich völlig unterschiedlich spielt.

Da gibt es einen Gundam, der sich in die Luft katapultiert und mit Schmackes im Feind einschlägt, so wie es der Master Chief gerade in „Halo 5“ vortanzt. Oder eine Spinne, die mit ihrem Sekret Robos lähmt oder zumindest langsamer macht. Es gibt genau so klassische Sniper, wie experimentelle Flügelmänner, die sich wie Adler in die Luft schwingen und per Doppelsprung höhere Levelumgebungen erreichen. Gut, wenn wir mal wieder einen Robo-Arachnoiden-Boss per Raketenfeuerwerk auseinandernehmen müssen. Natürlich hat jeder auch einen passenden, lustigen Namen: Der Mushroom Dude zum Beispiel heilt, was man eben so tut, mit Pilzen. Das sieht alles völlig verwirrt und chaotisch aus, Gearbox liebt ja den Effekte-Overkill, das Spiel basiert aber letztlich auf einer Menge komplexer Upgrade-Mechanismen und entwickelt eine Spieltiefe, die wir ihm auf den ersten Blick gar nicht zugetraut hätten.

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