Sonic und der Schwarze Ritter

Blauer Igel bremst sich aus

Test Guest getestet auf Black & White: Insel der Kreaturen

Einmal mehr versucht sich Segas Videospielmaskottchen in einem Comeback. Diesmal verschlägt es den Igel ins Mittelalter, wo er auf einen durch geknallten König Arthus trifft.

Es könnte so einfach sein: Blauer Igel, Hochgeschwindigkeits-Hüpfeinlagen und ab und zu ein Bossfight. Fertig ist das Sonic-Spiel, auf das die Spieler schon so lange warten müssen. Leider versucht man bei Sega krampfhaft mehr aus dem Jump’n’Run zu machen, als es eigentlich ist. Und so erwarten den Spieler im neusten Sonic-Abenteuer wieder einmal unnötige Elemente, mit denen sich das Spiel sprichwörtlich selbst ausbremst. Da es Sonic durch Zauberei ins Mittelalter zu König Arthus verschlägt, darf der Igel diesmal zum Schwert greifen. Dem eigentlich gutherzigen König ist seine Macht zu Kopf gestiegen und fortan tyrannisiert  er seine Untertanen in Form des schwarzen Ritters. Per Magie rufen seine ehemaligen Anhänger Sonic zur Hilfe, der lässt sich nicht zweimal bitten lässt und im Königreich direkt anfängt aufzuräumen. Abgesehen vom Rendervideo zu Beginn wird die restliche Story in mehr oder weniger statischen Cutscenes erzählt. Sonic kommt dabei unglaublich arrogant rüber und die dümmlichen Dialogen animieren letztendlich nur noch zum wegdrücken. Die Story ist nicht wirklich der Rede wert, denn am Ende geht es immer nur um eines: Speedracing!

Da Sonic bekanntlich schnell auf den Füssen unterwegs ist, rast man nach etwas Anlauf mit einem Affenzahn durch die Levels. Die sind thematisch an das König-Arthus-Thema angelehnt, weshalb u.a. in Burgkulissen oder über Wald- und Flur-Landschaften unterwegs ist. Wie gehabt gilt es Ringe zu sammeln, die sich diesmal passender Weise in Fässern verstecken oder in Form von Feen präsent sind. Die Renn- und Hüpfeinlagen vermitteln ein gutes Geschwindigkeitsgefühl und machen auch richtig Spass, bis das Spiel sich eben durch einige Gameplay-Elemente selbst zum Stilstand bringt. Alle paar Meter stellen sich Sonic Feinde in den Weg, die beseitigt werden wollen. Durch Schwingen der Wiimote lässt Sonic sein Schwert durch die Gegnerscharen kreisen. Zudem lassen sich bei ausreichender Energiemenge auch Gegner anvisieren und gezielt nach einandern ausschalten. Immer wieder muss man auch mit den herumstehenden Einwohnern plaudern und in kurzen Quicktime-Events verschieden Aufgaben lösen. Das war zwar nett gedacht, bremst den Spielspass aber gewaltig aus. Sobald man mal richtig Geschwindigkeit aufgenommen hat, muss man schon wieder bremsen um zu Kämpfen oder jemandem das Ohr ab zu labern. Das kann es doch nicht sein, oder? Hätte man sich einfach nur auf den Kern des Spiels, also die Jump’n’Run-Einlagen beschränkt, da wäre der neue Sonic-Ableger richtig gut geworden. Da weder grafisch Bäume ausgerissen werden und auch auf der Sound-Seite nichts Überragendes geboten wird, werden wohl nur absolute Sonic-Fans mit diesem Titel glücklich. Alle anderen sollte auf jeden Fall vor dem Kauf eine Proberunde drehen, oder warten bis das Teil auf dem Budget-Preis-Tisch landet.

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