Rag Doll Kung Fu: Fists of Plastic

Little Big Kung Fu

Test Guest getestet auf Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2

Ab sofort dürfen auch PS3-Besitzer die Puppen tanzen oder besser gesagt kämpfen lassen. Sackboy war zwar niedlich, aber diese Puppen hier haben durchschlagende Argumente.

Rag Doll Kung Fu begann einmal als Fanprojekt und fand auf dem PC schnell eine schmunzelnde Fangemeinde. Das ist nun gut drei Jahre her, und nun dürfen auch PS3-Besitzer ihre Kung Fu erprobten Puppen in den Kampf ziehen lassen. Eine Story liefert der Download-Titel nicht wirklich, aber wer braucht das bei einem Beat’em-Up auch schon? Eben niemand und deshalb gehen wir direkt über zum Wesentlichen, den Kämpfen. Das es sich bei den Kontrahenten nicht um Menschen sondern Puppen handelt, oder besser gesagt Actionfiguren, steuert sich das Ganze anfangs noch etwas speziell.  Man muss sich die Bewegungsabläufe so vorstellen, als ob der Spieler die Rolle des Puppenspielers übernimmt, der mit dem Stick die Fäden in der Hand hat. Zwei Tasten je eine für Fuss- und Handschläge stehen zur Verfügung. Mit dem rechten Stick gibt man die Richtung vor, in die der Schlag gehen soll. Der eigentlich simple anmutende Titel überrascht schnell mit komplexem Gameplay und einem komplett belegten Controller. Egal ob Blocks, Griffe, Sprünge, das Werfen von Gegenständen oder das Benützen von Waffen, alle Buttons und Sticks werden für den Kampf benötigt. Hinzu gesellen sich Funktionen, die über die Bewegungssensitivität des Six-Axis-Controllers ausgelöst werden. Um beispielsweise seine Energie zu regenerieren, muss man den Controller nach hinten kippen und die Spielfigur fängt an zu meditieren. In der Zeit ist man allerdings wehrlos und verbraucht zudem Chi-Energie, die man sonst auch nutzen kann, um Energiebälle auf seine Gegner zu schleudern.

Bevor man sich ins Kampfgetümmel stürzt, empfiehlt es sich auf jeden Fall das Tutorial beim kautzigen Kung-Fu-Meister zu absolvieren. Hier wird man anhand von witzigen Aufgaben, nach und nach mit den Feinheiten des Kampfsystems vertraut gemacht. Ausserdem kann man hier Bonusinhalte, wie neue Kostüme oder Levels freischalten. Wer Rag Doll Kung Fu zum ersten Mal spielt, dem wird das Ganze irgendwie bekannt vorkommen. Die Grafik und die Physik im Spiel erinnern frappierend an Sony’s Little Big Planet. Was ja aber nicht schlecht sein muss, im Gegenteil. Die Kämpfer könnten alle direkt einem 70er-Jahre Kung-Fu-Film entsprungen sein und wurden mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Zwischen den einzelnen Gliedern kann man die Verbindungsdrähte sehen und die Gesichter und Körper wirken plastisch und eben wie Actionfiguren. Auch die Hintergründe, oder Kampfarenen wenn man so will, wirken wie Kulissen aus der Augsburger Puppenkiste oder eben einem dieser alten Trash-Kung-Fu-Filme. Zwar macht das Spiel auch alleine Laune, doch der Fokus liegt klar auf Multiplayer-Kloppereien. Wenn sich bis zu vier Spieler mit Gegenstände bewerfen und Handkantenschläge austeilen, geht auf dem Bildschirm richtig die Post ab.

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