Def Jam Rapstar

Are you a Rapstar?

Test Nico Schluchter getestet auf PlayStation 3

Karaokespiele sind in. Mittlerweile sind schon über 20 "Singstar"-Spiele erschienen, etliche Karaokegames für Wii und natürlich die legendären "Guitar Hero"- und "Rock Band"-Ableger. Von Pop, über House bis zu Metal wird bei den oben genannten Titeln eigentlich jeder gut bedient - ausser Fanatiker des Hip-Hops. Grund genug für die Herren von Konami die erste Rapsimulation "Def Jam Rapstar" auf den Markt zu bringen. Ob der Erstling mit "Singstar" und Co. mithalten kann und ob ich nach meinem Testdurchlauf ein echtes Rap-Sternchen geworden bin, lest ihr im Test.

**Alt bekannt
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Schon nach den ersten Spielminuten fühlte ich mich sofort heimisch. Weniger wegen der Musik, vielmehr wegen dem Gameplay. Wie gewohnt erscheinen die Textzeilen unterhalb des Musikvideos und ein Balken gibt Auskunft über die Tonhöhe. Apropos Töne: Im Vorfeld hat Konami die Erwartungen selber nach oben versetzt, nachdem der Publisher eine Texterkennungssoftware angekündigt haben. Umso erstaunlicher war es für mich, dass diese auf den ersten Blick zu ungenau schien. Das Spiel verzieh mir viele Sprachfehler und gab mir eine derart hohe Endbewertung, dass ich mich wunderte, ob an mir ein zweiter Eminem verloren ging.

Ich kann euch aber trösten. Bei höheren Schwierigkeitsgraden verzeiht das Spiel kaum Fehler mehr und um eine gute Bewertung zu erhalten, ist es hier von Vorteil den Text auswendig zu kennen. Wenn wir bei Text sind, kommt auch der erste Kritikpunkt: Der Zensur von nicht "jugendfreien Wörten" wie etwa Bitch, obschon ich ja immer behaupte, dass anno 2010 jeder Sechstklässler solche Wörter täglich verwendet. Aber das ist was anderes...

Anstelle der Zensur wäre es sinnvoller gewesen, "Def Jam Rapstar" entsprechend höher bezüglich der Altersfreigabe einzustufen. So verliert das Spiel unnötig an Reiz.

Ein weiterer Knackpunkt ist die relativ kleine Schrift. Gerade bei Rapsongs, wo ihr durchschnittlich doppelt so viele Wörter in der selben Zeit herunter trällert, als in "SingStar"-Spielen, ist es äusserst ärgerlich jedes Mal nahe vor den Fernseher gehen zu müssen um das Wort zu erkennen.

Für jeden was dabei

Die Musikauswahl ist eher mager ausgefallen. Zwar haben es bloss 45Tracks in die endgültige Version geschafft, online darf man aber gegen Bares neue Songs herunterladen. In Punkto Tracks weiss dabei die Musikwahl zu gefallen. Für jeden ist etwas dabei. Wer es eher popiger mag, wählt beispielsweise Rihanna feat. TI mit Live your Life, wer es eher härter mag setzt auf Snoop Dogg. In diesem Punkt kann man Konami ruhig loben.

Zusätzlich hält das Spiel im Freestylemodus verschiedene Beats bereit, zu denen ihr selbst euer Talent beweisen könnt. Wenn ihr das Optimum herausholen wollt, schliesst ihr die Kamera der PS3 an und ladet euren eigenen 30-sekündigen Videoclip hoch und lasst ihn von der Community bewerten. Natürlich dürft ihr auch andere Videos betrachten und bewerten, aber auch Freunde gegen eure Highscore antreten lassen. Leider ist es nicht möglich gleichzeitig Onlineduelle auszuführen. Immerhin aber offline, und jeder weiss, im Mehrspieler machen Karaokespiele am meisten Spass.

**Vernachlässigt
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Bei "Def Jam Rapstar" ist es letztendlich umso wichtiger, dass der Offlinemultiplayer punktet. Denn gerade für Einzelspieler ist der Karrieremodus eine Enttäuschung. Zufällig ausgewählte Songs gilt es hier zu meistern um weitere freizuschalten und Mikrofone zu ergattern. In der heutigen Zeit ist dies viel zu langweilig.

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