Die Sims 3 - Konsole

Geschichten, die das Leben schreibt

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Schreiben, schreiben und nochmals schreiben. Zum Frühstück gibt’s Cornflakes, zum Mittagessen Pizza und abends ein Steak – sollte Zeit dafür sein. Meist reicht’s nur für den Sushi-Mann um die Ecke. Ja, so lebt man als Journalist – immer auf dem neuesten Stand sein, Charme spielen lassen um das begehrte Exklusivinterview zu bekommen. Ach Schreck, die Liebste hat ja Geburtstag. Wie gut das man gute Freunde hat, die eine riesige Party organisieren. Jetzt nur noch schnell die monströse Geburtstagstorte vom Konditor holen und dafür sorgen das der senile Opa nicht den ganzen Teich leer fischt. Die Welt von „Die Sims 3“ ist auch auf Xbox 360 und Playstation 3 gar nicht so fern von der Realität.

Beeindruckende 120 Millionen Exemplare wurden bisher von der kompletten Sims-Reihe und seinen 80.134, 7689 Addons verkauft. Ergo macht es nur Sinn, das EA auch in der Version für Xbox 360 und Playstation 3 kaum eine Schraube im mächtigen Triebwerk verstellt.
Das Grundkonzept jedenfalls bleibt unangetastet: Du erstellt in einem umfangreichen Editor eine Frau oder einen Mann, passt von der Nasenspitze über die Ohrläppchengrösse bis zu den Proportionen alles an und lässt sie in eine Wohnung einziehen. Kleiner Tipp: Am besten als männlicher Sim gleich noch eine WG-Mitbewohnerin kreieren, dann bleibt das Bedürfnis nach sozialen Kontakten quasi immer im grünen Bereich. Denn jeder Sim hat sechs Grundbedürfnisse: Hunger, Harndrang, Sozial, Hygiene und Spass. Dankenswerterweise erfüllen sich die Sims ihre Grundbedürfnisse weitestgehend automatisch, allerdings solltest du als Spieler schon auf das Timing achten. Macht sich nicht allzu gut, wenn der Sim gerade fröhlich badet, während der Chef ungeduldig im wichtigen International Meeting wartet.

Natürlich hat jeder Sim auch verschiedene Lebensziele, möchte Geld verdienen um sich schickere Klamotten, Möbel oder den Traumwagen leisten zu können. Dafür gehst du auf Jobsuche –entweder altmodisch per Zeitung, modern via Computer oder noch besser auf die Übersichtskarte der Stadt, wo man sich für verschiedenste Karrieren entscheiden kann. Soll das Ziel General in der US Army sein? Dann ab ins Drill Camp. Schauspieler gehen ins Theater, Ärzte ins Klinikum, Schriftsteller bleiben zu Hause und versuchen sich an Romanen und Journalisten gehen in einen Verlag. Für letzteres haben wir uns naturgegeben entschieden und müssen erst mal kleine Brötchen als Zeitungsjunge backen. Es ist eben noch kein Chefredakteur vom Himmel gefallen. Wer auf der Karriereleiter hochklettern will, muss seinem Sim verschiedene Fähigkeiten verleihen. Als Journalist ist Charisma wichtig, das zu ergattern ist leicht indem man sich mit vielen Leuten unterhält, quatscht, tratscht oder flirtet. Schreiben lernt man am besten, indem man erste Artikel und optimalerweise gleich einen Roman verfasst. Das bringt nicht nur Bonuspunkte beim Chef, sondern auch gleich ein paar nette Nebeneinnahmen in Form von Tantiemen. Dafür wird dann beispielsweise ein alter Röhrenfernseher gekauft, bevor man sich den dicken 46-Zoll-Flatscreen leisten kann.

Mach Karriere und werde reich

Geld verdienen ist in „Die Sims 3“ etwa so schwer wie einer Blondine den Haartrockner zu klauen. Die Sims verdienen nämlich je nach Beruf exorbitant gut. Beispiel: In unserer WG ist der männliche Sim bereits nach gut sechs Stunden Redaktionsleiter und seine WG-Mitbewohnerin Susan Bereichsleiterin bei einem Wirtschaftsunternehmen. Zusammen verdienen sie gut 2000 Simoleons, wie die Währung heisst, pro Tag – davon lässt sich’s prächtig leben. Omas alte Dusche aus dem Krieg wird gegen eine Hightech-Brause mit Peeling eingetauscht, der Uraltherd fliegt raus und wird durch einen Hightechherd ersetzt, der sich selbst reinigt (wo kann man den bestellen? Bitte, wir müssen das wissen). Per Druck auf Select gelangst du ins Baumenü und kannst hier nach Lust und Laune die komplette Wohnung umdesignen. Grösseres Bad, andere Farbe an den Wänden, hier und da ein Ölgemälde, neuer Teppich? Alles kein Problem. Spätestens wenn der Storch (!) ein Baby vorbei bringen soll, muss allerdings mehr Platz her. Am besten ein neues Haus. Und damit Mama und Papa sich erst mal kennenlernen, lässt einem „Die Sims 3“ jede Menge romantischer Gelegenheiten. Vom Candlelight-Dinner über Kuscheln auf der Couch, vom schüchternen Händchenhalten hin zum ersten leidenschaftlichen Kuss – all das funktioniert über Gesprächsoptionen und führt schlussendlich zum „Techtelmechtel“ in die Kiste. 

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