Die Zeit der Dämonen ist endlich gekommen! Und das tatsächlich noch vor der Apokalypse in unserer echten Welt – da haben einige Leute sicher ein paar Wetten verloren. Wir mussten nämlich so lange auf "Shin Megami IV" warten! Der Vorgänger "SMT III: Nocturne" kam damals noch als PS2-Spiel raus. Zusätzlich ist "SMT IV" schon seit Juli in den Vereinigten Staaten erhältlich, doch wird erst jetzt hier in Europa veröffentlicht – und dazu noch digital-only. Doch wie jeder weiss: Was lange währt, wird endlich gut. Trifft dies auch bei diesem Spiel zu? Es ist an der Zeit, in die Dämonenwelt rund um Tokyo und Mikado einzutauchen!
Des Menschen Sinn ist sein Dämon
Kein anderes Zitat könnte die Story von "SMT IV" besser beschreiben! Als Flynn besucht ihr zusammen mit eurem Freund Issachar das Schloss Mikado, um ehrenwerte Samurais zu werden. Die Handlung findet nämlich in einer Welt statt, die sowohl mittelalterlich-europäische wie auch asiatische Züge aufweist. Natürlich fehlen auch die für die Serie typische übernatürliche Elemente nicht: Als Samurai erlangt ihr schon bald die Fähigkeit, Dämonen zu beschwören. Kurz darauf werdet ihr auf einer wichtigen Mission geschickt und werdet herausfinden müssen, dass die Dämonen nicht nur in Form von frechen Feen oder Todesrittern vorkommen, sondern eigentlich auch im Inneren der Menschen sind. Ihr werdet auf viele Menschen treffen, die ihren eigenen Ideen und Wertvorstellungen verfallen sind. Oftmals sind ihnen alle Mittel recht, um ihre Ziele zu erreichen. Euch wird sich die Frage stellen: Wem helfe ich?
Das tolle an der Story sind die Entscheidungen, die man immer wieder treffen muss. Es gibt keine offensichtlich guten und schlechten Entscheidungen; wir befinden uns immer in einer Grauzone. Am besten haben es wohl die Spieler, die mit einer der im Spiel dargestellten Ideologien sympathisieren können. Dabei treffen wir u.a. auf die für die Serie typischen Ideologien des Chaos und der Ordnung. Nur die teils flachen Charaktere sind etwas zu bemängeln. Manchmal scheinen einige Charaktere bloss eine Ideologie zu verkörpern und wirken dadurch etwas einseitig. Auch die rein englischen Bildschirmtexte werden zum Hindernis, wenn man nur schlecht Englisch versteht. Wer da nicht folgen kann, der wird bald keine Ahnung haben, worum es im Spiel geht. Doch wenn ihr Englisch könnt, dann greift ruhig zu! Die Story ist packend und die zu treffenden Entscheidungen werden euch sicherlich auch nach dem Spielen weiterverfolgen. Manchmal wünschten wir uns, wir hätten kein Gewissen!