The Division - Finaler Test

Das World of Warcraft der Shooter-Szene

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

40 Stunden haben wir in „The Division“ versenkt. Einer faszinierenden Melange aus „WoW“, „Diablo 3“, „Rainbow Six: Siege“ und „Borderlands 3". Auch wenn es leichtfertig grotesk viel Story-Potenzial verschenkt, kehrten wir immer wieder zurück nach Manhattan, stellten uns immer neuen Herausforderungen, wuchsen als Team zusammen und leisteten uns schmerzhafte, aber spassige Niederlagen in der Dark Zone. „The Division“ - der finale Test inklusive Wertung.

„Fünf Gegner auf 8 Uhr, drei weitere auf 7. Watch your Six“, brüllt uns der amerikanische Kollegen entgegen. Es ist drei Uhr nachts, die Zeit ist vergangen wie im Flug und noch immer sind wir gefesselt an „The Division“. Ein Spiel, was vielleicht nicht perfekt ist und sicherlich seine Macken hat, aber einen Suchtstrudel erzeugt, wie wir ihn zuletzt bei „Diablo 3“ erlebt haben. Noch der eine Rang, noch dieses Prozent mehr Schaden, noch das eine Upgrade für die FN Scar oder M249 oder Vector 45 ACP. Dieses Spiel basiert einfach auf sehr smarten, von MMOs und Rollenspielen inspirierte Mechanismen, die euch vorantreiben. Die zwar auf einer mathematischen Grundlage fussen, aber sich im eigentlichen Gefecht immer wieder anders anfüllen. Vieles davon ist hanebüchener Sci-Fi-Quatsch, es gibt keine Munition, die sich in 10 Prozent aller Fälle in Brandmunition verwandelt. Es gibt nur normale Kugeln und Brandgeschosse, die sich definitiv entzünden. Aber für das Spiel ist es egal, weil es funktioniert und euch Glücksgefühle beschert. Für uns hat Ubisofts neuer MMO-Shooter erst so richtig gezündet, als wir das perfekte Team zusammen hatten. Darunter Derec, ein ehemaliger US-Marine, der total drauf steht militärische Kommandos zu geben.

Zunächst war das komisch und wirkte deplatziert, aber letztlich fühlten wir uns wie eine richtige Spezialeinheit. Wir rannten nicht mehr rum wie die gackernden Hühner ums Korn, sondern bildeten Vor- und Nachhut, operierten mit Stosstrupps und verstanden uns blind. Wir wussten genau, dass der Kollege mit dem maximal aufgerüsteten und mobilen Flammenwerfer-Turm seine Waffe auf die Motorhaube dieses und jenen Autos wirft, so der Feind beschäftigt wird, wir über die Flanke vorpreschen und das Momentum ausnutzen müssen, um den gelben Level-30-Sergeant der Eliteeinheit The Last Man Battalion genug Energie von allen Seiten abzuziehen. Das wir ihn lange genug unter Feuer halten müssen, damit der Scharfschütze Headshots verteilen kann, dabei nicht gestört wird und wir dem Miniboss mit vereinter Kraft langsam aber sicher die Lebensleiste runterreissen. Es ist fast schon ein bisschen grotesk, dass „The Division“ aus seiner grössten Schwäche viele Stärken macht. Denn es ist eigentlich brutal repetitiv, es gibt deutlich zu wenige Fraktionen und vor allem zu wenige Klassen innerhalb dieser Gruppierungen, ihr kämpft also sehr häufig gegen die immer gleichen Soldaten. Aber die K.I. gehört zu den aggressivsten, die es je im Shooter-Genre gab. Sie rushen euch brutal, versuchen euch regelrecht mit ihrer Übermacht zu überrennen. Das ist kein Vergleich zu den Jungs aus den „Call of Dutys“ dieser Welt, die in schöner Regelmässigkeit ihre Köpfe rausrecken, damit auch weniger präzise und geübte Spieler genug Headshots verteilen können.

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