Apple Watch Series 2 - Test

Die Inneren Werte zählen

Hardware: Test Beat Küttel

Neuer Prozessor + neues OS = alle Probleme gelöst?

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Die eingangs genannten Features sind ja alle schön und gut, leider wurde die Series 1 damals aber unter anderem durch eine doch oft etwas lahme Performance ausgebremst. Will heissen, wenn man wo draufklickte, kam es nicht selten vor, dass sich eine Sekunde (oder auch mal zwei) nicht viel tat, was in der heutigen Zeit einfach sofort negativ auffällt. Zudem reichte der Akku bei intensiver Nutzung gerade knapp durch den Tag. Beides Punkte, die echte Spasskiller sein können. Doch glücklicherweise wurde hier hart gearbeitet, und das Resultat ist ein sparsamerer Verbrauch, der bei moderater Watch-Nutzung sogar zwei Tage ohne Gang zum Ladegerät erlaubt, sowie ein schnellerer Prozessor. Das Ergebnis ist eine Benutzerführung, die (ausser beim allerersten Start einer App) kaum mehr Verzögerungen zeigt, und einen eher mit der Zungen schnalzen als mit den Augen rollen lässt. Neben dem schnelleren Prozessor hat aber auch das neue Betriebssystem, WatchOS 3, seinen Anteil am schnelleren und noch besser gestalteten User Interface. Neben einigen neuen Apps, zu denen wir gleich noch kommen gibt es nun auch das sogenannte “Dock”, in denen eure favorisierten Apps aufgelistet werden und ohne grosse Umwege gestartet werden können. Einfach auf den Button unterhalb der Krone drücken, schon erscheint das Dock. Es sind viele, viele kleine neue Features wie dieses, die in der Summe für ein deutlich verbessertes Nutzererlebnis sorgen, und die Apple Watch von einem zwar gut gedachten, aber noch nicht ganz ausgereiften Produkt in eine wirklich rundum gelungene Sache weiterentwickeln.

Ab ins Wasser, GPS und Gaming

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Dabei haben wir zwei der ganz entscheidenden Features bisher noch gar nicht besprochen. Die Apple Watch Series 2 ist nämlich wasserdicht bis 50 Meter. Wenn ihr euch also bisher geärgert habt, dass ihr Euer Schwimmtraining nicht mit der Apple Watch durchführen und aufzeichnen könnt, so sind das hervorragende Neuigkeiten. Auch beim Duschen muss man nicht mehr daran denken, die Uhr auszuziehen. Wir haben uns für Euch natürlich ins kalte Nass gestürzt, um die ganze Sache zu testen. Und wir müssen zugeben, Apple hat hier alles richtig gemacht. Einerseits ist die Watch smart genug, das Display zu sperren, sobald ihr in der neu überarbeiteten und erweiterten Aktivitäten-App ein Schwimm-Workout startet. Andererseits werden akkurat die geschwommenen Längen aufgezeichnet, und dabei sogar die gemachten Kraul-Schläge sowie natürlich wie gewohnt der Puls aufgezeichnet. Da bei alledem natürlich unweigerlich Wasser in die Lautsprecher-Ritzen der Apple Watch läuft, bugsiert die Watch diese auf Kommando (durch drehen an der Digital Crown) einfach mittels Schall wieder raus, was auch prima funktioniert. Man muss dem Apfel-Konzern hier ganz klar zu Gute halten, dass nicht einfach nur das Feature “wasserfest” implementiert, sondern die Ganze Sache auch zu Ende gedacht wurde.

Auch einen anderen oft genannten Kritikpunkt hat man sich zu Herzen genommen, und so verfügt die Apple Watch jetzt neu über integriertes GPS, und ist somit ein gutes Stück weniger vom iPhone abhängig. Gerade für Sportler, die beim Training ungern ihr iPhone mitschleppen (und vollschwitzen), ist das ein wahrer Segen. Die Apple Watch Series 2 weiss also auch ohne fremde Hilfe, wie und wo ihr durch den Wald gejoggt, über Kieswege geradelt oder über Seen geschwommen seid, und kann entsprechend die Distanz wie auch die Route völlig unabhängig aufzeichnen. zwei wichtige und gut umgesetzte Fortschritte also.

Bleibt noch die Frage, ob die Apple Watch auch uns Gamern etwas zu bieten hat. Zwar wird sich vermutlich niemand eine Smartwatch alleine wegen den Games kaufen, doch es gibt tatsächlich auch einige durchaus beachtenswerte Spiele auf der Apple Watch. Da wären einerseits auf das kleine Display angepasste Versionen von Titeln wie etwa dem Brain-Game “Rules”, andererseits gibt es aber auch Entwickler, die tatsächlich auf die Apple Watch zugeschnittene Spiele wie etwa das Textadventure “Lifeline” oder der Clicker (mit Rollenspiel-Touch) “Runeblade” herausgebracht haben. Diese sind naturgemäss wirklich für kürzeste Playsessions ausgerichtet. Für kaum jemanden dürften diese Spiele das absolute Killerkriterium sein, aber eine nette Dreingabe (vor allem, wenn man die App bereits auf dem iPhone besitzt) sind sie allemal.

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