Assassin's Creed: Syndicate - Vorschau

Boxen wie in Uncharted 4 und Kutschen für Batmobil-Drifts

Vorschau Benjamin Kratsch

Mit "Assassin’s Creed: Syndicate" versucht sich das neue Studio Ubisoft Quebec an einem Reboot: mit cineastischen James-Bond-Fights, driftenden Kutschen und zwei Protagonisten, mit denen ihr eine Geschichte rund um Bandenkriege im viktorianischen London aus konträren Perspektiven erleben könnt. Das ist cool, doch leider gibt’s auch wieder Recycling und unnötige Formelhaftigkeit.

"Assassin’s Creed: Syndicate"-Held Jacob Frye ist fast schon eine Art James Bond der Industriellen Revolution. Er rennt, springt und schlittert über fahrende Züge, packt die harte Rechte im britischen Sturm aus und schwingt sich anschliessend per Seilkanone direkt auf einen Turm in der Nähe der Strecke. Was "Syndicate" bei seiner Weltpremiere auszeichnet, ist der massiv gestiegene Spielfluss. Ubisoft Quebec hat förmlich alles eliminiert, was zwischen euch und der Action steht. Puristen und Veteranen der Serie kann das durchaus verwirren, denn ihr müsst nicht mehr Stockwerk für Stockwerk Gebäude erklimmen, sondern wählt die am linken Arm angebrachte Seilwinde an, visiert ein Dach an und katapultiert euch in Millisekunden um viele Höhenmeter. Aber das fasziniert auch, das macht richtig Bock, weil ihr nicht mehr in so engen Grenzen spielt wie noch in "Assassin’s Creed: Unity". Ihr braucht nicht mehr den klassischen Tod von Oben, eine zwar cool aussehende, aber letztlich geskriptete Choreograpie, sondern könnt genau so angreifen, wie ihr das wollt.

Müsst ihr einen Gefangentransport attackieren, dann gibt es dafür nicht drei Möglichkeiten, sondern sehr viel mehr. Ihr könnt Seile zwischen Dächern spannen, euch in der Mitte runterfallen lassen und nur den Schwung für einen Sprungangriff mitnehmen. Ihr könnt die Truppen einzeln ausschalten und wieder verschwinden wie Batman. Ihr könnt auch erstmals in der Serie selbst die Zügel für eine Kutsche übernehmen, die Peitsche schwingen, die Pferde richtig antreiben und mit einem Affenzahn durch die Strassen Londons preschen. Und das ist krass, denn wie in „GTA 5“ könnt ihr auch auf den Gehweg fahren und Zivilisten umnieten. Die kommen auch öfter mal aus Versehen unter die Räder, einfach weil sie gerade über die Strasse wollen. Ja doch, dieses „Assassin’s Creed: Syndicate“ wird schon ganz schön anders als wir vielleicht erwartet hätten.

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