Call of Duty: Ghosts

Michael Bays Grossangriff auf Battlefield 4

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

BAM BOOM BANG in Kalifornien: Nicht in den USA, sondern in einem schicken Londoner-Hotel haben wir „Call of Duty: Ghosts“ auf Playstation 4 und Xbox One in der Kampagne durchgespielt, gut 20 Stunden im Multiplayer verbracht und sagen euch, ob der „Starship Troopers“ inspirierte „Extraction“-Koop-Modus mit den Zombies aus „Black Ops 2“ mithalten kann. „Mega-Test“ – Feuer frei! (inkl. eigener Screenshots von der Playstation 4 plus 20 PC-Screens in Ultra-Details!)

London, Hilton-Hotel: „Call of Duty: Ghosts“ läuft und ein Kollege schaut mit zitterndem Finger auf den Fernseher: Ist der falsch eingestellt? Das ist doch niemals die Xbox-One-Version? Doch ist sie, sieht nur einfach signifikant schlechter aus als die Fassung für die Playstation 4. Die hat schärfere Texturen, läuft flüssiger, wirkt insgesamt sehr viel schärfer. Und wie kommt das: „CoD: Ghosts“ läuft unter Xbox One nur in 720p, hochskaliert auf 1080p – die PS4 liefert natives 1080p“, so Mark Rubin, Executive Producer Infinity Ward. Die Bombe ist geplatzt, die PS4 ist zumindest im aktuellen Stadium im direkten Grafikvergleich der Xbox One eindeutig überlegen. Doch Grafik ist ja auch nicht alles: Ist Infinity Ward’s „Ghosts“ denn auch in Sachen Inszenierung, Spielspass und vor allem Multiplayer besser als Treyarchs „Black Ops 2“? Und kann es möglicherweise sogar „Battlefield 4“ die Mehrspielerkrone abnehmen? Wer weiss, vielleicht reisst es ja der brandneue Koop-Modus „Extinction“. Start frei für den Mega-Test.

Disclaimer: Wir haben „Call of Duty: Ghosts“ zwei komplette Tage in einem Londoner Hotel durchgespielt. Die Kampagne konnten wir ungestört auf dem Hotelzimmer spielen, für Multiplayer, Squad-Modi sowie den brandneuen Koop-Modus Extinction hat Activision grosszügige Räumlichkeiten sowie Server zur Verfügung gestellt und auch Turniere organisiert um uns die Möglichkeit zu geben den eSport-Aspekt zu testen. Auch Screenshots konnten wir selbst anfertigen!


DIE KAMPAGNE


Michael Bay Action mit Bombast-Grafik, aber Schwächen im Skript

„Call of Duty: Ghosts“, das ist schnelle Action, echtes Adrenalin und Hollywood-Momente fast schon im Zeitraffer. Als südamerikanische Elitekommandos die orbitale Waffenplattform ODIN entern und deren kinetisches Arsenal gegen grosse Städte wie San Diego, Washington, Las Vegas und Los Angeles richten, bricht eine Bildgewalt über den Spieler rein wie sie auch Roland Emmerich in „2012“ kaum heftiger inszenieren könnte. Strassen werden aufgerissen, ganze Villenvierteln rutschen Hänge hinab und wir erlebt aus der Sicht des Amerikaners Logan wie sein Bruder Hash durch das brennende Haus der Familie stolpert und die USA kurz darauf von Südamerika überrannt werden. Auch Michael Bay hätte wohl Spass an dem Action-Stakkato, würde sich aber sicherlich irgendwann mal fragen, warum so ein Staatenverbund aus Mexikanern, Brasilianern und Venezuelanern so einen Hass gegen die USA hegen und mit massiven Panzerverbänden an kalifornischen Stränden landen. Haben die Amis ihnen den Drogenmarkt versaut?

Oder sie schikaniert? Geht vielleicht alles auf die Landung in der Schweinebucht und den Mordversuch an Castro zurück? Den haben wir in „Black Ops 2“ ja noch selbst gespielt, man hätte hier eventuell einen Storybogen zu den Nachfahren Castros schlagen können. So bleibt die Geschichte ein bisschen zu sehr Mittel zum Zweck: San Diego in Schutt und Asche, die Familienvilla geht in Flammen auf. Da bleibt den Brüdern Logan und Hash nicht viel mehr als sich dem Widerstand anzuschliessen, als einfache Soldaten erste Sporen zu verdienen und schon recht bald zur Ultra-Elite-Einheit Ghosts vorzustossen. Das sind die Besten der Besten, die allerdings weitestgehend autark von den Überresten der US-Army agieren. Es gibt kein Pentagon und keinen Präsidenten im Weissen Haus, der ihre Missionen absegnen muss. Einsame Wölfe, einsame Geister – die Ghosts.

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