Elite: Dangerous - Special

Die Freiheit, die ich meine!

Artikel Ulrich Wimmeroth

Achterbahnen und Weltraumsimulationen haben es dem englischen Entwickler-Mastermind David John Braben besonders angetan: In der Computerspielsteinzeit des Jahres 1984 entwarf er mit dem Spiel "Elite" die Blaupause zu der aktuell mächtigsten Open Space-Simulation, die im zweiten Quartal 2017 auch auf der PlayStation 4 zum Erkunden von unglaublichen 400 Milliarden Sternensysteme zur Verfügung stehen wird. Brabens zweite Leidenschaft sind Achterbahnsimulationen, wie "Thrillville" für die PSP und "RollerCoaster Tycoon". Aber das war vor gut zehn Jahren, seitdem steckt der Brite seine gesamte Energie in den vierten Teil der "Elite"-Serie, der durch eine stattliche Kickstarter-Finanzierung von über 1,5 Millionen £ (und das zu einer Zeit, als das Pfund noch ordentlich Wert hatte) auf den Weg gebracht werden konnte. Aber genug Geschichtsunterricht, worum geht es in "Elite Dangerous"?

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Das Jahr 3300: In der fernen Zukunft buhlen mit dem Imperium, der Föderation und der Allianz drei Grossmächte um die politische und wirtschaftliche Vormachtsstellung in der Galaxie. Erst einmal unbeeindruckt von den interstellaren Ränkeschmieden als Grundlage der Solokampagne, startet ihr eure Raumfahrer-Karriere mit einem bescheidenen und vor allem kostenlosen Schiff, beispielsweise dem Sidewinder MkI oder dem Vorbesteller-Bonus Eagle. Klar, das ihr auf Dauer mit dem Mini-Raumschiff nicht glücklich werdet, also gilt es nun, wie im richtigen Leben, genügend galaktische Kohle zu machen, um grössere und bessere Transportmöglichkeiten zu erwerben.

Wie ihr das anstellt, bleibt euch überlassen. Ganz friedlich Handel mit diversen Waren treiben, sich bei dem Abbau von Ressourcen die virtuellen Hände schmutzig machen oder doch lieber als Pirat, Kopfgeldjäger oder Schmuggler schnell, aber gesetzeswidrig, die Taschen zu füllen. Kein Interesse an der komplexen Milchstrassen-Ökonomie? Auch gut, dann durchstreift einfach die unendlichen Weiten und geht auf Entdeckungstour. Zur Verfügung stehen die bereits erwähnten 400 Milliarden Systeme, von denen gut 160.000 realen Vorbildern entsprechen und wissenschaftlich exakt nachgebaut wurden. Wenn es kein Vorbild gab, kommt die prozedurale Technik zum Tragen, bei dem ein Algorithmus für die immer neue Erstellung von fremden Welten sorgt.

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Offiziell seit Dezember 2014 spielbar, haben die Entwickler von Frontier Developments regelmässig mit Add-Ons in Form von Season-Pässen für neue Inhalte gesorgt. So könnt ihr aktuell in der Erweiterung Elite Dangerous: Horizons Passagiere in euerem Schiff transportieren, Jäger zum Angriff oder Verteidigung in grösseren Schiffen mitführen oder – und das ist besonders spannend – auf Planeten landen und mit eurem SRV (Surface Recon Vehicle) die fremden Welten ganz genau inspizieren. Was kommt noch? Multicrew: Ihr werdet euer Schiff mit einer individuellen Besatzung versehen und dazu auch Freunde einladen können. Also nicht nur gemeinsam in einem Geschwader agieren, sondern auch gemeinsam auf einem Schiff dienen. Das hat was. Auch wenn ihr Solo spielen könnt, lasst euch nicht den Mehrspielermodus entgehen, es macht einfach Laune gemeinsam Missionen anzugehen oder Raumschlachten zu schlagen. Wobei der kriegerische Aspekt nicht so sehr im Vordergrund steht, wie beispielsweise bei der isländischen Weltall-Sandbox „Eve: Online“.

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Für den Sprung auf die PlayStation 4, voraussichtlich im zweiten Quartal 2017, wird es die geniale Space-Simulation gleich im Komplettpaket mit allen zu dem Zeitpunkt erschienenden Erweiterungen geben. Auch der actionreiche PVP-Ableger "Elite: Dangerous Arena", bei dem ihr euch im Nahkampf, dem sogenannten Close Quarter Combat (CQC), heftige dreidimensionale Dogfights mit Spielern aus aller Welt liefern könnt, soll seinen Weg auf die PlayStation finden. Darüber hinaus verspricht Braben persönlich, dass die grafischen Fähigkeiten der PS4 Pro ausgenutzt und das Touchfeld sowie die Gyroskope des Dualshock 4-Controllers, beispielsweise mit der Fast Headlook-Mechanik, sinnvoll unterstützt werden. Wird "Elite" in 4K kommen? Wird PSVR unterstützt? Auf diese Fragen gibt es leider noch keine Antworten. Aber es ist ja auch noch ein wenig hin, bis ihr euch in das endlose Abenteuer stürzen könnt.

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