Konami-Hands-on in Windsor - Special

"Metal Gear Solid", "Bomberman" und "Super Crazy Rhythm Castle"

Artikel Video Benjamin Braun

Mitte August konnten wir auf einem Line-up-Event alle wichtigen Titel anspielen, die Publisher Konami in den kommenden Monaten veröffentlichen will. Ob ihr euch die Master Collection Vol. 1 von "Metal Gear Solid", "Super Bomberman R2" und den kooperativen Musik-Platformer "Super Crazy Rhythm Castle" vormerken solltet, erfahrt ihr in diesem Round-up-Artikel.

Normalerweise reist man ins nahe London gelegene Windsor, um dort das nach der britischen Königsfamilie benannte Schloss zu besuchen. Oder, zumindest wenn man aus dem Heimatland des Haggis stammt, um die englische Haute Cuisine zu geniessen. Wir waren allerdings nur für euch in der Grafschaft Berkshire, um die vier wichtigsten Titel aus Konamis aktuellem Games-Line-up anzuspielen. Während ihr unsere Eindrücke aus dem aussergewöhnlichen Shoot 'em up "CYGNI: All Guns Blazing" in einer separaten Preview nachlesen könnt, soll es in diesem Artikel um die anderen drei Spiele gehen: die "Metal Gear Solid: Master Collection Vol. 1", "Super Bomberman R 2" und das Musikspiel "Super Crazy Rhythm Castle", das uns insbesondere im Vier-Spieler-Koop-Modus einige Freude bereitet hat.

Mehr als nur eine Musik-Challenge

Den Anfang unseres Line-up-Specials von Konami macht "Super Crazy Rhythm Castle". Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich dabei um ein Musik-Rhythmus-Spiel, in dem ihr ähnlich wie in "Guitar Hero" passend zur Musik die richtigen Noten spielen müsst. Bei der eingesetzten Mucke kommen anders als in der Activision-Reihe indes kaum bekannte Stücke zum Einsatz, sondern eher melodische als rockige Titel von Künstlern aus dem Independent-Bereich. Wir kannten davon tatsächlich so gut wie nichts, aber die Auswahl gewählt uns gut, und ein Stück verfolgte uns Ohrwurm-mässig gleich mehrere Tage, was wir als gutes Zeichen deuten müssen. Ein alternatives Eingabegerät wie eine Gitarre gibt es hier nicht. Hier gilt es, mit L1, R1 und der Quadrat-Taste die richtigen Töne zu treffen, wobei das Spiel schon bei Einzelnoten eine vergleichsweise hohe Präzision voraussetzt. Natürlich müsst ihr auch in "Super Crazy Rhthym Castle" gelegentlich einen oder auch gleich mehrere der drei Töne auf einmal spielen oder für eine Zeit lang halten, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.

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Super Crazy Rhythm Castle

In "Super Crazy Rhythm Castle" ist das Spielen der Noten aber nur ein Teil des Ganzen. Ihr bewegt euch in der wahlweise solo oder mit bis zu drei Freunden spielbaren Kampagne durch das titelgebende Schloss und stellt euch Challenges, die die Rhythmus-Action mit weiteren Aktionen kombinieren. Eines der Minigames entlässt uns etwa auf so etwas wie einen geteilten Bildschirm. Auf der rechten Seite kümmern wir uns um das Spielen der richtigen Noten, wobei auf der linken besonders viele goldene Belohnungskugeln herunterfallen. Spielt ihr allein, sammelt euer hündischer KI-Helfer sie ein. Spielt ihr im Koop, befindet sich immer jeweils einer der Teilnehmer auf der Goldkugel-Seite. Zwischendrin wird immer wieder mal gewechselt, sodass jeder mal sammeln und mal die Noten spielen muss. Ziel ist es, mit den goldenen Kugeln eine Punkteleiste möglichst vollständig aufzuladen, wobei selbstredend ein Timer heruntertickt, der die Spielzeit begrenzt.

Noch ein bisschen komplexer, und das dürfte längst nicht die Spitze des Eisberges sein, ist ein Minigame, in dem ihr gegen eine Schlingpflanze antretet. Auch hier spielt ihr zunächst Noten, um den Gegner herauszulocken, woraufhin die "Notenbahn" ebenfalls von Ranken versperrt wird. Ihr müsst dann entsprechend dorthin laufen und ein kurz zuvor erhaltenes Gadget nutzen, ein Sprühgerät mit Unkrautvernichter, um die Ranken zu entfernen. Nur dann könnt ihr wieder das Notenspiel fortsetzen, wobei ihr in dieser Phase damit eine Kanone auf die Schlingpflanze schiessen lasst. Unsere Beschreibung klingt jetzt natürlich komplexer, als das Spiel wirklich ist. Anspruchsarm ist es aber nicht gerade, denn zu dritt sind wir gleich dreimal gescheitert. Das liegt jedoch auch daran, dass "Super Crazy Rhythm Castle" die Regeln des jeweiligen Spiels teils nicht wirklich erklärt oder man bei der Noteneingabe die Hinweise nicht immer optimal mitbekommt. In dem Spiel mit dem Hund etwa waren wir sehr auf die "Notenstrasse" konzentriert und tippten weiter auf die richtigen Knöpfe und merkten erst einige Sekunden später, dass unsere Spielfigur gerade auf die andere Seite teleportiert wurde und nun eigentlich Kugeln sammeln musste. Ob sich daran noch etwas ändert? Vermutlich eher nicht. Aber im zweiten oder spätestens dritten Anlauf ist klar, was man falsch gemacht oder eben nicht mitbekommen hat, weshalb unser Spielspass zumindest noch nicht unter derartigen Dingen gelitten hat.

Jeder gegen jeden

Neben den 25 Levels der Kampagne, womit nicht etwa die Challenges, sondern Räume mit gleich mehreren davon gemeint sind, steht auch ein Versus-Modus zur Verfügung. Darin tretet ihr entsprechend nicht mit, sondern gegeneinander an. In einem dieser Minigames gilt das Prinzip "Last Man Standing". Auf einem rechteckigen Spielfeld erscheinen dabei zunächst mehrere sichere Zonen, die ihr innerhalb kurzer Zeit erreichen müsst, um nicht von rundherum herabstürzenden Objekten getroffen zu werden. Je länger das Spiel dauert, desto kleiner werden diese Zonen, und es sind dann fast nur noch einzelne Felder vorhanden, auf denen ihr überleben könnt. Schliesslich fliegen auf dem Weg dorthin zunehmend Objekte quer durch die Gegend. Ein Hit, und ihr seid raus. Schluss war bei uns immer, als die sicheren Felder zusätzlich mit einem Eisblock versperrt waren, den wir mit schnellen Hieben zunächst zerstören müssten. Das ist enorm kurzweilig und gewiss ein Versus-Game, mit dem man allein mehrere unterhaltsame Stunden verbringen kann.

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Super Crazy Rhythm Castle

Daneben gibt es noch drei weitere Versus-Spiele, von denen wir uns in der gegebenen Zeit aber nur ein weiteres anschauen konnten. Spielte beim "Last Man Standing" die Musik gar keine Rolle, kommt dabei wieder die Notenautobahn zum Einsatz. Diesmal allerdings auf einem von zwei Schiff-artigen Fahrzeugen, die sich ein Wettrennen liefern - ihr spielt hier entsprechend gegeneinander, beim Zocken zu dritt oder zu viert aber eben als Team auf einem der Schiffe. Je besser ihr die Noten spielt, desto schneller fährt es. Erschwert wird die Eingabe durch vorbeiziehende Wolken, durch die man die Noten oft erst sehr spät sieht. Es mag kurz vor Ende des Events auch die wachsende Müdigkeit gewesen sein, aber wir erreichten gerade mal noch eine Genauigkeit von rund 55 Prozent. Irgendwie muss sich ja die Spreu vom Weizen trennen. Der einzeln gegen unser Team spielende Kollege war mit bald 80 Prozent jedenfalls klar überlegen. Von daher ist das Minigame nicht zu knifflig, wir waren einfach nur zu schlecht für den Konkurrenten. Spass hatten wir dennoch und hätten gerade den Versus-Modus gern noch weitergespielt. In Bezug auf die Minigames der Kampagne sind wir allerdings schon jetzt froh, dass es zwei Schwierigkeitsstufen gibt.

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Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1

Ersteindruck von "Super Crazy Rhythm Castle": Gut

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