Mafia 3 - Vorschau

Der Pate trifft auf den Punisher

Vorschau Benjamin Kratsch

Blutiger, härter, aber auch taktisch nuancierter und mit einer faszinierenden Welt aus Pettycoats, Saxophons und gutem Jazz präsentiert sich das neue „Mafia 3“. Die Zeit der Gentleman-Gangster aus „Mafia 2“ scheint vorbei, Lincoln Clay ist eine härtere Gangart gewohnt. Spannend aber, wie dieses Werk euch eure Macht auskosten lässt. „Mafia 3“ im Preview.

Wir spüren förmlich als sich gegen Ende der Demo von „Mafia 3“ Burkes Faust unter dem Tisch ballt und er schon in Gedanken sein frisch gewetztes Messer zückt. Die Atmosphäre ist angespannt, als in der Stammkneipe des ungleichen Quartetts aus Protagonist Lincoln und seinen Partnern, Burke, Cassandra und dem mittlerweile ergrauten Vito nicht nur die Whiskeygläser ihre Bahnen ziehen, sondern auch ein Wort das andere ergibt. Denn im neuesten „Mafia“-Teil will Entwickler Hangar 13 euch eine „Der Pate“-Atmosphäre servieren, die sich zwar thematisch stark ändert, aber den Charme eines Al Pacino transportiert. Vor allem aber geht es darum euch die Macht fühlen zu lassen, die ein Don besitzt, denn in „Mafia 3“ seid ihr wirklich der Boss. Nicht nur im inszenatorischen Sinne und für die Dramaturgie, so wie es „Mafia 2“ ausspielte, sondern wirklich im höchsten Sinne des Gameplays. Denn ihr entscheidet individuell nach jeder abgeschlossenen Mission, ob ihr der Gangchefin der Haitianer, dem Boss der irischen Schläger oder Vito Scaletta ein gerade eingenommenes Geschäft übertragt. Diese Entscheidung hat Gewicht, nicht nur weil hier durchaus Beleidigungen und Flüche auf kreolisch und irisch durch den spärlich belichteten Raum fliegen, sondern auch weil ihr euch damit auf eine Spielweise festlegt respektive eure Optionen auf Stealth oder die gute, alte „Mit dem Kopf durch die Wand“-Rambotaktik erhöht.

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Vito wurde nach dem Ende von „Mafia 2“ zwar als Don von Empire Bay abgesetzt und musste ins Exil flüchten, er hat aber noch immer Geld und Kontakte. Wer ihn glücklich und zum starken Partner macht, der kann während den Infiltrationen und Angriffen auf die Bastionen des italienischen Clans der Marcanos auf Scharfschützen zurückgreifen, die sehr gezielte und taktisch überlegte Operationen ermöglichen. Schrauber Burke hingegen tunt jeden fahrbaren Untersatz, gar nicht verkehrt für eine heisse Verfolgungsjagd oder Flucht gegen gnadenlose Mafioso, die nicht locker lassen, bevor sie entweder von einer Thompson durchlöchert auf den harten Asphalt aufschlagen oder ihre schicken Lincoln und Chevys in Flammen und volumetrischem Rauch aufgehen. „Mafia 3“ legt insgesamt eine härtere Gangart ein als sein direkter Vorgänger, der allerdings auch schon sechs Jahre her ist und von einem anderen Studio entwickelt wurde. Das alte „Mafia“ war zwar grossartig erzählt, aber eher gemächlich inszeniert. Mit gedämpften Explosionen und Autos, die nach dem 2. Weltkrieg meist nicht besonders viel PS unter der Haube hatten. „Mafia 3“ will eher ein spielbarer Actionfilm sein, mit quietschenden Reifen, schleudernden Mustangs und grollenden Explosionen im Michael-Bay-Format. Wer die Rambo-Methode bevorzugt, der kann hier alles ausleben, was er in Filmen von „Casino“ über „Goodfellas“ bis „Der Pate“ oder rein in die Moderne bei „The Punisher“ gelernt hat.

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