Stories: The Path of Destinies - Special

Mach dir dein eigenes Märchen!

Artikel Video Ulrich Wimmeroth

Reynaldo ist ein echter Fuchs. Also, nicht im übertragenen Sinne, Reynaldo ist ein wirklich ein Fuchs. Allerdings ein recht menschlicher, der nicht nur auf zwei Beinen läuft, sondern auch ein Meister des Sword Fu ist, einer besonders mächtigen Kampftechnik. In dem aufwändig inszenierten Action-RPG der kanadischen Entwickler von Spearhead Games, geht es wahrlich fabelhaft zu.

Gleich zu Beginn wird ein Märchenbuch aufgeschlagen und die sonore Stimme eines Erzählers, führt euch nach Boreas, in eine Welt voller fliegender Inseln, Luftschiffe und Magie. Der Held ist aber kein strahlender Prinz, wie er vielleicht in einer Disney-Geschichte präsentiert würde, sondern ein ehemaliger Freibeuter der Lüfte, der sich unversehens mitten in einem epischen Konflikt zwischen den Truppen eines verrückten Kaisers und den Rebellen wieder findet. Und wie schon erwähnt, ein Fuchs.

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Und noch etwas unterscheidet die Story von den Standardwerken der Gebrüder Grimm: Es gibt keinen linearen Weg zu verfolgen, der letztendlich zum erwarteten Happy End führt. Jede euere Entscheidungen, die ihr in den Zwischensequenzen trefft, leitet euch auf einen anderen Weg der verzweigten Geschichte. Insgesamt 25 unterschiedliche Stories warten darauf, erkundet zu werden. Aber nur ein einziger Weg führt zu einem guten Ende. Eine falsche Entscheidung und ihr erleidet, ganz unmärchenhaft, einen so gar nicht heldenhaften Bildschirmtod.

Ohne zu viele Details zu verraten: Für die Geschichte haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen. Reynaldo ist eben nicht ein eindimensionaler Charakter, der stur auf die Bösewichte eindrischt, bis es wieder ein Stück weiter Richtung Spielende geht. Im Gegenteil, getrieben von seiner Liebe, ausgerechnet zu der Tochter des Kaisers, muss er sich einem schrecklichen Schicksal stellen und immer wieder unangenehme Entscheidungen treffen. Das führt zu einer Art Do it yourself Märchengeschichte, bei der ihr massgeblich den Verlauf bestimmt.

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Leider führt nur ein Weg zum Ziel und jede storytechnische Sackgasse, die unweigerlich mit Reynaldos Ableben endet, lässt euch beim nächsten Versuch anders handeln. Die Entwickler vergleichen die Erfahrung, mit der von Tom Cruise in dem Film "Edge of Tomorrow". Nach jedem Tod, ist man ein Stückchen schlauer.

Wie es sich für ein anständiges Action-RPG gehört, wird natürlich ordentlich gekämpft. Für die Schwertkampfmechanik haben sich die Spearheads an dem Warner-Weg des Prügelns orientiert. Atul Mehra, einer der Gründer des Studios, hat in einem Interview gesagt, dass für die rhythmischen, fast schon tänzerischen, Kämpfe, Spiele wie "Batman: Arkham Knight" oder "Mittelerde: Mordors Schatten" Pate gestanden haben.

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Und so kommt ihr schnell in einen "Flow", wenn ihr mit dem Schwert austeilt, Gegner an euch heranziehen oder wegstossen könnt und mit dem richtigen Timing problemlos Angriffe pariert. Mit mächtigen Kombos und der Fähigkeit die Zeit zu verlangsamen, dezimiert ihr schnell auch grosse Angreifergruppen.

Da die Schergen des Oberfieslings mit der Zeit immer stärker und zahlreicher werden, solltet ihr Reynaldos Können laufend verbessern. Dazu investiert ihr erworbene Fähigkeitspunkte in rollenspieltypische Skills. Mehr Lebensenergie, bessere Verteidigung, Aufwertungen eurer Kampftechniken und Stärke oder verheerende Kombo-Ketten sind der Schlüssel zum Erfolg. In einem kommentierten Videobeitrag, könnt ihr euch die Techniken schon mal ganz genau anschauen.

Und das ist noch nicht alles: Ihr könnt mächtige Dämonenschwerter finden oder euch aus, in Schatztruhen versteckten, Materialien eigene Waffen schmieden. Diese können dann beispielsweise Feuerkräfte haben und eure Gegner zusätzlich noch verbrennen. Die kunterbunte Manga-Optik und die isometrische Perspektive erinnert nicht zufällig an Bastion, das die Entwicklern als eine Quelle der Inspiration genannt haben.

Ein kleines Trivia zum Abschluss: Eigentlich sollte das Spiel der Kanadier "Stories: The Hidden Path" heissen. Aber rechtliche Probleme, zwangen Spearhead Games zu einer Umbenennung.

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