Der Puppenspieler

Die grosse Bühne für den Puppenspieler

Test Nico Schluchter getestet auf PlayStation 3

Nintendo gehört eigentlich seit Jahren die Krone in der Entwicklung von Jump'n'run-Spielen. Mario, Luigi, Donkey, Kirby und Konsorten verbinden kindgerechte Optik mit perfekter Spielbarkeit - ohne jemals etwas am grundlegenden Gameplay zu ändern. Diese Monopolstellung muss aber nicht sein. Schliesslich hat unlängst Ubisoft mit "Rayman Legends" bewiesen, dass auch andere Entwickler ausgezeichnete Hüpfspiele herstellen können. Aus der Riege der grossen Drei hingegen versuchte sich bis anhin - ausser Nintendo - nur Sony gelegentlich an diesem Genre. Neben "Little Big Planet" blieben allerdings wenige bis keine dauerhaft in Erinnerung. Ob an diesem Zustand das vielversprechende "Der Puppenspieler" etwas ändern kann, verraten wir euch auf den nächsten Zeilen.

Der Anfang

Zwar fingen die Damen und Herren vom Sony Japan Studio mit der Entwicklung des aussergewöhnlichen Jump'n'Run bereits vor mehreren Jahren an, der Öffentlichkeit wurde das Spiel aber erst auf der gamescom 2012 vorgestellt. Einige Genre-Experten mögen die Entwicklung von "Der Puppenspieler" vielleicht mitverfolgt haben, die grosse Bühne bekam "Der Puppenspieler" aber nie.

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Kommt, ich erzähl euch eine Geschichte

Und genau diese Geschichte ist Dreh- und Angelpunkt in "Der Puppenspieler". Das Spiel präsentiert sie uns in Form einer Theateraufführung. Das Konzept greift dabei in der Umsetzung noch etwas weiter, als dies etwa bei "The Gunstringer" der Fall war. So wird die "Theater-Atmosphäre" hervorragend durch Publikumsjubel oder gezogenen Vorhängen erzeugt. Ähnlich wie in "Bastion" erzählt uns die gesamte Geschichte ein Erzähler aus dem Off. Er erzählt uns auf seiner Bühne die rührende Geschichte um Kutaro, in wessen Rolle wir schlüpfen. Somit ist klar, dass der Erzähler der namensgebende "Puppenspieler" ist.

In der fiktiven Geschichte bedroht der böse Mondbärenkönig den Frieden. Er holt in einer Vollmondsnacht einige Kinder in seine Burg und verwandelt sie in Puppen, um als Sklaven für ihn arbeiten zu können. Kutaro scheint ihm aus ungeklärten Gründen aber ein ganz besonderer Dorn im Auge zu sein. Der armen Puppe wird der Kopf abgebissen. Wie gut, dass Kutaro jederzeit andere Puppenköpfe anlegen kann. Ebenso gut ist, dass ihm bei seiner Mission den König zu stürzen, den Frieden herzustellen und schliesslich fliehen zu können eine zwielichtige Hexe und Ying & Yang zur Verfügung stehen. Ying und Yang richtet sich hier aber partout nicht an die Religion, sondern bildet einzig den Namen einer fliegenden Katze, welche Kutaro bei seinen Aufgaben unterstützt.

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"Der Puppenspieler" wird in einer wohlbalancierten, düsteren Atmosphäre erzählt. Zusammen mit der hervorragenden Inszenierung sorgt dies dafür, dass selbst Erwachsene Ihren Gefallen an der Geschichte finden werden. Es liegt aber auf der Hand, dass, wenn beide Spielerextreme angesprochen werden sollen, Kompromisse unausweichlich sind. So mag die düstern angehauchte Präsentation eine abschreckende Wirkung auf Kinder auswirken, auf der anderen Seite sind videospielaffinere Personen vom eher leichten Schwierigkeitsgrad weniger begeistert.

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