Metro Redux

Schicke Schiessereien

Test Ulrich Wimmeroth getestet auf PlayStation 4

Auf Hochglanz polierter Erstling

Richtig Mühe hat sich die ukrainische Softwareschmiede „4A Games“ mit der grafischen Überarbeitung gemacht. Den Löwenanteil der Verbesserungen hat dabei verständlicherweise das vier Jahre alte “Metro 2033″ abbekommen. Der Ego-Shooter mit deutlichen „Survival Horror”-Anleihen profitiert von der überarbeiteten 4A-Engine, welche hochauflösende Texturen mit stabilen 60 Bilder/Sekunde in der getesteten PS4-Version abliefert. Das erfreut nicht nur das Auge, sondern sorgt auch für angenehmen Nervenkitzel, wenn nach ruhigen Passagen anschliessend mit fiesen Schreckmomenten nicht gegeizt wird. Die auftauchenden Monster kommen in glasklarem 1080p besser zur Geltung als in dem bräunlichen Pixelmatsch der Originalversion. Zusätzlich wurden Gameplay-Elemente des Nachfolgers „Metro: Last Light“ integriert, wie z.B. das Reinigen der Gasmaske von Kondenswasser, die Möglichkeit Gegner mit Stealth-Kills auszuschalten sowie ein nachträglich eingebauter Tag- und Nacht-Zyklus oder auch die individuelle Anpassung des Waffenarsenals. Erfreulich: Die nervigen Ladezeiten gehören der Vergangenheit an. Insgesamt nicht nur ein schickeres, sondern schon fast ein neues Spielerlebnis. Zusätzlich interessant: „Metro 2033“ erschien bislang nur für den PC und die Xbox 360, PlayStation-Besitzer gingen leer aus. Metro-Fans mit Sony-Konsole können die Spiele auch separat per Download erwerben und so nur den überarbeiten Erstling nachholen.

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Das letzte Licht scheint noch heller

Aber auch die erst im letzten Jahr veröffentlichte Fortsetzung „Metro: Last Light“ wurde noch ein wenig aufgehübscht. Die Unterschiede fallen hier logischerweise nicht so ins Gewicht, aber scharfe Texturen und schicke Lichteffekte lassen die deprimierende Umgebung noch bedrohlicher wirken. An einer angenehm unangenehmen Endzeit-Stimmung mangelt es den Metro-Abenteuern wahrlich nicht. Ein ganzes Jahr hat die Belegschaft von 4A Games nach eigener Aussage mit der Überarbeitung der hauseigenen Grafikengine und Anpassung der beiden Spiele verbracht. Herausgekommen ist ein optisch einwandfreies Doppel, welches zumindest den ersten Teil auch spieltechnisch enorm aufwertet. Eines allerdings haben die Entwickler wohl vergessen: Die künstliche Intelligenz der Gegner agiert auch im Überleben- oder Ranger-Modus nicht sonderlich clever. Das macht zwar schleichen und meucheln einfacher, wenn der Fiesling euch stoisch ignoriert, aber irgendwie fehlt dann auch die Befriedigung. Aber darüber kann man dank atmosphärisch dichter Stimmung,  interessanter Charaktere und gut inszenierter Aktion auch hinweg sehen.

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