Rise of the Tomb Raider – Vorschau

Lara muss wieder leiden

Vorschau Ulrich Wimmeroth

Meine zerbrechlich wirkende Helden wird erschossen, auf Pfähle aufgespiesst, fällt Abgründe herunter, ertrinkt jämmerlich oder wird von einem riesigen Bären zerfetzt. Trotzdem muss man mich mit sanfter Gewalt von meinem Controller trennen, als die gut vierstündige Anspielzeit viel zu schnell vorbei gegangen ist. „Rise of the Tomb Raider“ führt das bewährte Gameplay des erfolgreichen Reboots „Tomb Raider“ fort, überrascht dabei positiv mit spannenden Neuerungen. Und einer definitiven Edeloptik.

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Der Leidensweg der jungen Lara beginnt auf den schneebedeckten Gipfeln eines namenlosen sibirischen Gebirges. Auf der Suche nach einer verlorenen Stadt, stapfe ich hinter meinem Freund Jonah einen unsicheren Weg entlang. Ein Sturm fegt Schnee und Eis durch die Luft, unter mir ein Abgrund, dessen Ende nicht auszumachen ist. Das alles ist in einer beeindruckenden Optik realisiert und derart realitätsnah inszeniert, dass mir trotz der behaglichen 23 Grad Zimmertemperatur im Londoner Anspielort von „Rise of the Tomb Raider“ ein Frösteln über den Rücken läuft. Einfach starten und loslegen hat man mir gesagt. Beginne ganz von vorne, schaue wie weit du kommst und mache dir dein eigenes Bild von dem Spiel. Und genau das habe ich dann auch gemacht.

Lerne zu überleben

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Es wäre kein „Tomb Raider“, wenn meine zierliche Lara nicht im Sekundentakt in Lebensgefahr geraten würde. Und so kommt es auch, als unter mir die Schneedecke einbricht und ich plötzliche über der tödlichen Leere und somit dem sicheren Tod baumele. Nur der zeitnahe Druck auf die am Bildschirm angezeigte Taste rettet mich und lässt Lara im letzten Augenblick wieder hochklettern. Nur um in den nächsten Szenen einen schier unmöglichen Sprung an eine Eiswand zu absolvieren oder Jonah vor dem Absturz zu retten oder von einer Lawine mitgerissen zu werden oder, oder, oder. Die Entwickler wollen mich zu Beginn mit der Steuerung des Spiels vertraut machen und lassen mich dazu in einem schlauchigen Level die angebotenen Variationen an Quick-Time-Events ausprobieren. Das kennt man bereits vom ersten Teil und wäre bei jedem anderen Spiel wohl ein Anlass, Zeter und Mordio wegen fehlender Gameplay-Ideen zu schreien. Aber „Rise of the Tomb Raider“ hat das klassische Abenteuerkino zum Vorbild und setzte die eigenen hohen Vorgaben inszenatorisch clever und technisch brillant um.

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