GDC Europe

Klassentreffen der Gameentwickler

Artikel Janina

Dennoch gab es ein paar sehr interessante Aussteller. Für uns herausstechend war auf dem Showfloor das Gerät "Virtualizer" der Firma Cyberith (http://cyberith.com/). Als Entwickler hatte man auf der GDC die Möglichkeit, die neue Technik schon vor der gamescom auszuprobieren und so die überaus langen Schlangen zu vermeiden, die sich an der Publikumsmesse bilden. Natürlich konnten auch wir da nicht Nein sagen. Im "Virtualizer" wird man in einen Gurt eingespannt, der es einem ermöglicht, mit speziellen Socken auf der Stelle zu laufen. Das Gerät zeichnet nun diese Schritte und die Drehung des Körpers über Sensoren auf und überträgt sie ins Game. Kombiniert mit der Oculus Rift kann man sich für eine kurze Zeit so fühlen, als stände man tatsächlich mitten im Spiel.

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Als Beispiel lief das Oculus Rift Spiel "Dreadhalls" – ein Horrospiel mit einem zufälligen generiertem Labyrinth, in dem man den Ausgang finden muss. Auch als Kenner des Spiels und des Virtual Reality Headsets war die Erfahrung im "Virtualizer" zu laufen sehr spannend. Wenn man selber vor Monstern weglaufen muss anstatt nur den Analogstick zu bewegen bekommen auch harmlose Situationen, wie um eine Ecke gucken, eine ganz neue Dynamik. Man realisiert auf einmal das man sich auf physisch drehen muss um dort im Zweifelsfall schnell wieder wegzukommen. Wenn dann noch unheimliche Geräusche auf den Kopfhörern laufen ist die Panik auf einmal ganz real. Ganz Alltagstauglich ist das Gerät zwar noch nicht, aber man sollte es, und ähnliche Konzepte, definitiv auf dem Radar behalten.

Wer die GDC besucht darf eins nicht vergessen: Jeden Abend laufen Partys, auf denen natürlich am Besten Kontakte geknüpft werden können. Die offizielle GDC-Party fand dieses Jahr am Dienstag der Konferenz in einem Club nahe dem Rhein statt und wurde mit der Veranstaltung "Respawn" (http://www.respawngathering.com/) zusammen veranstaltet. Die zwei Konferenzen wirkten im letzten Jahr noch wie Konkurrenten, aber es wurden Synergien gefunden anstatt einen unnötigen Wettbewerb aufzubauen. Die Party ging bis spät in die Nacht. Wer immer noch das Klischee der unsozialen Gamer und Programmierer im Kopf hat, der hat noch nie eine Gamedesigner-Party besucht.

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An die GDC zu gehen ist teuer. Besucher zahlen, je nach Art der Eintrittskarte, 400 - 1000 Euro. Lohnt sich der Eintrittspreis? Das ist schwer zu sagen. Persönlich würde ich empfehlen die GDC nur dann zu besuchen, wenn man mit einer Agenda hingeht. Will man zum Beispiel Kontakte zu bestimmten Personen knüpfen, die man nur dort treffen kann, lohnt es sich auf jeden Fall. Will man einfach nur mal reingucken, vor allem als Nicht-Entwickler, ist der Preis etwas übertrieben und die Messe von der Ausrichtung nicht so spannend. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden. Und es gibt ja noch die gamescom.

Fazit

Als Entwickler ist die GDC eine Art Klassentreffen. Man trifft alte Bekannte, tauscht sich über Neuigkeiten aus. Auch trifft man viele Gleichgesinnte und neue Freunde. Wer Kontakte zu Publishern und grösseren Playern im Business sucht ist hier richtig – niemand schlägt es aus sich zu unterhalten und über interessante Themen auszutauschen. Viele interessante Talks runden alles ab. Als Gamer aber ist man auf der gamescom besser aufgehoben.

 

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