StarCraft 2: Legacy of the Void - Test

Am Ende bleibt die Wehmut

Test Reto Vincenz getestet auf PC

Spannende Geschichte

Bombastisch kommt – und jetzt sind wir endlich beim Filet-Stück von "Legacy of the Void" angelangt – die Solokampagne daher. Nach Mensch und Zerg dürfen wir diesmal ein Abenteuer aus Protoss-Sicht erleben. Als deren Anführer erleben wir Kriegsheld Artanis, der die nicht ganz leichte Aufgabe gefasst hat, den Protoss-Heimatplaneten Aiur zurück zu erobern. Der ist von den Zergs überrannt worden, was Artanis und seinen stolzen Freunden nun verständlicherweise gar nicht passt. Allerdings, und da muss man Blizzard wirklich ein Kränzchen winden, die Geschichte ist nicht eindimensional. Ja, sie ist sogar richtig gut. Zwar auch Klischee behaftet, aber doch erfreulich spannend und mit guten Dialogen. Verraten wollen wird zwar nicht wirklich Substanzielles, aber gerade am Anfang geht es bereits richtig gut zur Sache und wird man durchaus "auf dem falschen Fuss" erwischt. Danach steht Obermotz Amon auf der Matte; gegen ihn und seine Lakaien haben wird dann in insgesamt 25 Missionen anzutreten. Kleines Minus: Rendervideos gibt es dabei im Prinzip nur eines. Ja, die Zwischensequenzen in Spielgrafik sind auch richtig gut, da ist man von Blizzard aber doch mehr Augenschmaus gewohnt. An der Qualität der Geschichte ändert das hingegen nichts. Sie fesselt und führt zudem auch nahezu alle Handlungsstränge der ersten beiden Teile zu einem Ende. Klasse.

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Bleibt das "eigentliche Spiel", heisst die 25 Missionen, für die man bis zu 20 Stunden veranschlagen darf. Hier haben wir durchaus einige kleinere Hänger ausgemacht. Zwar sind die Ziele und einzelnen Szenarien abwechslungsreich und ist auch der Schwierigkeitsgrad durchaus fordernd. Allerdings reicht dann doch relativ oft ein sehr eindimensionaler Build aus, um ans Ziel zu gelangen. Oder anders gesagt: Baut man viel von jener Einheit, um die es sich gerade dreht, steht man schon mal nicht schlecht da. Egal, ob man jetzt eine Basis verteidigt oder sich in der Offensive befindet. Ebenfalls wie ein roter Faden durchs Geschehen zieht sich das relativ hohe Tempo. Gemütlicher Basis-Aufbau ist bei «Legacy of the Void» und generell "Starcraft 2" kaum einmal gefordert. Das mag dem aktuellen Zeitgeist entsprechen und kann man auch als Pluspunkt sehen, als älteres Semester vermisst man manchmal dieses eher gemütliche "dahinwerkeln" von damals etwas. Was aber nicht als Negativpunkt verstanden werden soll. Es ist nur einfach nicht da. Und sowieso ist das alles irgendwie jammern auf hohem Niveau und steht nur hier, weil der geplättete Chronist sich krampfhaft objektiv geben will. Denn unter dem Strich ist die Solo-Kamapagne von "Legacy of the Void" mit den noblen Protoss genial, wunderbar, extremst cool. Und unsere nicht mehr ganz taufrische Arche "Speer von Adun", durch die wir durch den Raum heizen und die unzählige Möglichkeiten bietet, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

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