Adr1ft - Vorschau

Gravity trifft Gone Home auf Playstation VR und Oculus

Vorschau Benjamin Kratsch

„Adr1ft“ soll ein FPX werden, eine First-Person-Experience, inspiriert vom Erleben seines Erfinders Adam Orth, der von Twitter-Usern und Aktivisten terrorisiert wurde. Es soll weniger getrieben werden durch Explosionen und grosse CGI-Action, mehr durch persönliches Empfinden und Entdecken. Ein Spiel, das euch als Kommandantin Oshima in eine kollabierte Raumstation sperrt, in der ihr erst langsam erfahrt, was geschehen ist und welche Kollegen dabei ihr Leben lassen mussten. Ein weiterer Hit-Tipp für Playstation VR, Oculus Rift und HTCs Vive Pre?

  Schummriges Licht umspielt die enge Luftröhre, durch die wir in den ersten Sekunden der „Adr1ft“-Demo gleiten. Blaue Dioden weisen uns den Weg und wir schauen nur gerade aus. Auf unsere Hände, die in weisse Spezialhandschuhe der NASA gehüllt sind. Und zwei blaue Displays, die direkt unter ihnen eingeblendet werden. Das eine ist für Informationen über Schäden am Raumschiff. Das andere zeigt den Stand des Sauerstofftanks an. Die Luft geht zur Neige, wir fangen bereits an zu keuchen. Eigentlich spielen und mimen wir eine Astronautin namens Oshima, die durch eine havarierte Raumstation namens Hardiman Aerospace Facility Number IV schwebt, doch das schwere Atmen ist es, was uns für den Moment als Einheit mit dem Spielcharakter fühlen lässt. Im Weltraum gibt es keine Geräusche, es herrscht Totenstille, wodurch das schwere Atmen sich noch eindringlicher in unser Ohr fräst. Es wird heftiger, klingt schmerzerfüllter und der kleine Sauerstoffbehälter nur 10 Meter vor uns könnte das Leiden beenden, könnte das Atmen wieder auf Normallevel bringen. Doch spielerisch für die VR-Erfahrung und für Playstation VR viel wichtiger: Durch die harmonischen Bewegungen des Bildes haben wir wirklich das Gefühl zu schweben.  

Wir sind geneigt, das Knöpfchen auf dem Controller zu drücken, um die Düsen des Anzugs zu betätigen,  doch denken an die Worte von Chefentwickler Michael Orth zurück: „Die Düsen nur benutzen, wenn es nicht anders geht. Der Sauerstoff dient nicht nur zum Atmen, er wird auch als Energie für die Düsen umgewandelt.“ So schlimm kann es schon nicht werden, denke wir. Drücken aufs Knöpfchen, katapultieren uns durch die weissen, klinisch reinen Gänge der Raumstation und erschrecken heftig, als rote Warnleuchten das Display zu bestrahlen scheinen und dieses Beep, Beeep, Beeeep-Geräusch immer schneller wird. „Warnung: Sauerstofflevel unter 5 Prozent“, sagt der Computer mit ruhiger Stimme. Wir hingegen sind weniger ruhig, so immersiv fühlt sich das an. „Wo zur Hölle ist hier der nächste Sauerstofftank“ sagen wir wohl lauter als eigentlich geplant, während wir uns mit Playstation VR auf dem Kopf umsehen. Letztlich erspähen wir noch eine schwebende Flasche, rammen sie in die Vorrichtung des Anzugs und das Atmen normalisiert sich langsam. Puh, das war knapp und beeindruckend atmosphärisch.

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