Sniper: Ghost Warrior 3 - Test

Durchwachsene Scharfschützen-Action

Test Video Martin Mayer getestet auf Xbox One

Gute Sprecher, schwache Charaktere

Während die Entwickler „Sniper: Ghost Warrior 3“ auch in der deutschen Fassung mit guten Sprecher ausgestattet hat, profitieren die Charaktere oder die Geschichte davon wenig. Das liegt vor allem daran, dass Geschichte und Charaktere sehr klischeehaft ausfallen und die Dialoge überwiegend plump sind. Aber auch technische Macken kommen zum Tragen. Ab Akt 2 gibt es zahlreiche Soundfehler, die von abgehackten Sätzen bis hin zu sich überlagernden Dialogen in der Spielwelt und Funksprüchen zwischen John und seinen Verbündeten reichen.

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Auch die Inszenierung schwächelt im Verlauf der Handlung. Lippensynchronität gibt es zur deutschen Sprachausgabe genauso wenig wie eine ausgereifte Mimik generell. Immer wieder bewegen die NPCs, mit denen wir sprechen, nicht einmal den Mund. Dramatisch ist das letztlich aber nicht. Denn auch, wenn sich City Interactive (wohlgemerkt vergeblich) Mühe gibt, „Sniper: Ghost Warrior 3“ eine gewisse Tiefe zu geben, ist die Story hier eben letztlich nur Beiwerk. Damit steht der Titel im Action-Sektor schliesslich nicht allein da!

Technisch sehr unsauber

Die Probleme beim Sound sind allerdings nicht das einzige, womit „Sniper: Ghost Warrior 3“ keinen technisch einwandfreien Eindruck hinterlässt. So kommt es immer wieder mal zu Slowdowns, bei denen das Bild sekundenlang stehenbleibt, bis es weitergeht. Abstürze hatten wir dafür allerdings auf keiner der unterstützten Plattformen PC, PlayStation 4 und Xbox One. Schwächen offenbaren sich auch im Zusammenhang mit der nicht stabilen Bildrate, die Steuerung fühlt sich zudem sehr schwammig an. Dadurch fällt insbesondere das Zielen mit dem Sturmgewehr in vielen Situationen unnötig schwer.

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Die wohl nervenaufreibendste Schwäche von „Sniper: Ghost Warrior 3“ sind jedoch die langen Ladezeiten. Beim Spielstart oder dem Wechsel in ein neues Gebiet dauert der Ladevorgang gerne mal mehrere Minuten. Auch die Schnellreise ist selten in weniger als 40 Sekunden erledigt. Lediglich der Neustart des letzten Checkpoint geht mit 15 bis 20 Sekunden vergleichsweise schnell vonstatten. Da muss City Interactive unbedingt noch mal nachbessern. An der Grafik an sich gibt es abseits der Bildrate und der mässigen Charaktermimik aber nicht allzu viel, worüber wir uns beklagen müssten. Der Detailgrad der Umgebungen, die Effekte oder auch die Texturqualität fallen auf allen Plattformen nicht herausragend, aber mehr als ordentlich aus.

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