Mighty No. 9 - Test

Zwischen Nostalgie und Enttäuschung

Test Video Alain Jollat getestet auf Nintendo Wii U

Fazit

Ja, ich bin mit “Mega Man” gross geworden. Ja, ich konnte mich auf dem SNES kaum von “Mega Man X” trennen. Aber wenn ich “Mighty No. 9” spiele, dann fehlt etwas. Dabei ist auf dem Papier alles da. Das clevere Konzept mit dem Absorbieren der Hauptwaffe der Bossgegner, das Rumballern, die Hüpfpassagen, der hohe Schwierigkeitsgrad… Doch etwas geht dem Spiel ab.

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Grafisch ist das Spiel eher durchwachsen. Natürlich ist mir klar, dass das Spiel im Endzustand nicht so knuffig aussehen kann, wie auf den Konzeptzeichnungen. Doch was sich da auf meinem Bildschirm abspielt, hat dann doch arg an Charme verloren und lässt an Detailreichtum und Verspieltheit vermissen. Der Mega-Man-Nachfolger Beck ist zwar auf seine Weise sympathisch, schafft es aber nie, aus dem Schatten seines Vorbilds herauszutreten.

Der Schwierigkeitsgrad ist, wie bereits angesprochen, nicht gerade ein casual-gamer-freundlicher. Oftmals müssen die Passagen immer und immer wieder gemacht werden und während ich die “Mega Man”-Spiele als stets fair in Erinnerung habe, gibt es hier den einen oder anderen wirklich grenzwertigen Abschnitt, wo ich das Gefühl hatte, nicht Schuld an dem virtuellen Tod des kleinen Nummer 9 gewesen zu sein, sondern vom Spiel gespielt worden zu sein. Die Steuerung ist knackig, wie sie sein sollte, daran liegt es definitiv nicht.

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Auch hat man sich neben dem eigentlichen Spielmodus noch zahlreiche Challenges und weitere Spielmodi überlegt, die durchaus einen gewissen Reiz ausüben, aber diesen sehr schnell wieder verlieren und daher kaum der Rede Wert sind.

Letzten Endes ist “Mighty No. 9” ein Spiel für Mega-Man-Fans, welche die Hoffnung aufgegeben haben, dass Capcom sich irgendwann des blauen Bombers wieder annimmt. Und es ist ein Spiel, dass an den hohen Erwartungen zerbricht. Denn eigentlich wäre es ein wohl nicht gerade ein brillantes Spiel, aber sicherlich eines über dem Durchschnitt. Aber das ist nun mal nicht genug und so hinterlässt es einen enttäuschenden Eindruck und das Gefühl, dass in diesem Spiel wesentlich mehr möglich gewesen wäre.

Wer weiss. Der allererste “Mega Man” war auch nicht der Kassenschlager. Richtig erfolgreich wurde die Reihe erst mit dem zweiten Teil. Möglicherweise wird das auch bei “Mighty No. 9” so, sofern Beck eine zweite Chance erhält. Wünschen würde ich es mir.

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