Platz 7
Claptrap war total unwichtig
Alle lieben Claptrap, den kleinen plappernden Roboter. Er ist witzig, naiv, überheblich und ein bisschen irre… und eben einfach super. War die klappernde Metallkiste in „Borderlands“ nur ein Wegweiser, avancierte sie im Nachfolger zu einer treibenden Kraft und wurde im „Pre-Sequel“ sogar zum Teil des Heldenchors – samt irrer Maskerade, schrägen Sprüchen und mächtig Feuerkraft. Ein glorioser Aufstieg, den bei Gearbox Software niemand erwartet, geschweige denn geplant hatte.
„Claptrap, naja, der Roboter der Claptrap werden sollte, war eigentlich für einen einzigen Auftritt gedacht“, weiss etwa Gearbox-Gründer Randy Pitchford. „Er sollte, als von der Optik her noch alles so verdammt düster war, als Comic-Relief fungieren. Er sollte die Stimmung etwas aufheitern und für einige Lacher sorgen – aber dann nie wieder auftauchen.“ Heisst: Claptrap war als Wegwerf-Charakter gedacht. Als Basis diente eine in nur wenigen Minuten hingekritzelte Zeichnung von Concept-Artist Lorin Wood. Er entwarf zu dieser Zeit verschiedenste Objekte, Gegenstände und anderen Krams, der auf Pandora im Hintergrund zu sehen sein würde – darunter eben auch kleine Roboter, Maschinen und Reklametafeln, die er reihenweise ins Gearbox-interne Projektplanungssystem warf. Der betreffende Robo hiess eigentlich Zippy. „Ich hatte den wohl simpelsten, gewöhnlichsten und langweiligsten Roboter gezeichnet, den man sich vorstellen kann“, so Lorin Wood. „Er sieht weder bedrohlich noch interessant aus.“
Erst als der englische Claptrap-Sprecher David Eddings seine Dialoge für Claptrap einsprach, wurde deutlich das der tumbe Robo auch mehr sein konnte. Denn Edding verpasste Claptrap einen morb-nervigen Humor, der ihn reizvoll und irrsinnig komisch machte. So wurde Claptrap als Charakter quasi in letzter Sekunde nochmal überdacht und zur Empfangsdame des Abenteuerirrsinns erklärt.