Thief (2014)

Endlich ein echter Schleich-Meister

Vorschau Benjamin Kratsch

Zünde Seile an, lieber keine Wachen!


Das neue „Thief“ spielt sich wie seine Urväter und das ist eines der grössten Komplimente, was einem Reboot machen kann. Ohnehin bleibt Eidos Montreal dem Original treu und dreht nur selten und wenn dann an den richtigen Schrauben: Die Welt ist deutlich grösser, auch wenn wir nicht wirklich von Open World reden würden. Die Entwickler arbeiten mit Hubs, also abgesteckten Bereichen – erst später ist die gesamte Stadt begehbar. So erkunden wir Slums und Hinterhöfe, majestätische Festungen und Gefängnisse. Ansonsten kehren viele alte Bekannte wieder, wie der gute alte Wasserpfeil.

Mit dem löschen wir wie im Jahr 1998 (Gott ist das lange her, der Autor dieser Zeilen war da gerade ein Teenager und hat, öhm, noch Spiele auf dem Pausenhof „ausgeliehen“.) Fackeln aus, verwirren so die Wachposten und können im Dunkeln an ihnen vorbei huschen. Garrett selbst wohnt übrigens in einem alten Kirch Turm, der verblüffende Ähnlichkeiten mit dem Londoner Big Ben hat, hortet dort seine Schätze und wartet auf neue Aufträge von seinem Kumpel Basso The Boxmann. Der schickt ihm Raben, die immer das Zeichen sind, dass wir ihn doch jetzt aufsuchen sollten. Der Keller der Taverne „The Crippled Burick Tavern“ befindet sich allerdings in einem Bereich, der von „The Watch“ besonders aufmerksam abgesichert wird. Es handelt sich dabei um eine Privatarmee des Barons, die sich wie üblich in Handlanger und Elite-Soldaten unterscheidet.

Allerdings spielt sich „Thief“ komplett anders, als die meisten Titel. Wer versucht ist einen Feuerpfeil auf die Soldaten abzuschiessen, kann das zwar tun – Entwickler Montreal hat aber ganz bewusst den Schaden der Pfeile auf ein Minimum runtergeschraubt. Es gibt also nur eine Pfeilart, mit der ihr durch eine, Brandpfeile gehen durch die dicken Rüstungen nicht durch. Das hat bei uns offen gestanden im ersten Anlauf für einige Verwirrung gesorgt, ist aber letztlich wichtig für das Spielgefühl. „Thief“ zwingt euch vorsichtig vorzugehen, wer hier den Rambo Marke Big Boss aus der letzten „Metal Gear Solid: Ground Zeroes“-Präsentation raushängen lässt, sieht früher die Radieschen von unten als er „Bassssssooo“ schreien kann. Und wofür ist der Brandpfeil dann gedacht? Ganz einfach, um Seile anzukokeln. Wir können immer wieder Taue ankokeln, die reissen dann, lassen beispielsweise eine Reihe von Kisten auf die Erde fallen und wir können die als Klettergerüst verwenden.


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