Tückische List, diebische Freud
Auf diese Art von Gameplay müsst ihr euch einlassen, denn nur dann kann „Thief“ seine Stärken ausspielen. Am meisten Spass hatten wir bei der Infiltration eines Objekts, indem wir ständig die Wachen veräppelt haben. Hier ein Beispiel: Zwei Soldaten schützen eine Tür, wir müssen die Jungs weglocken. Dazu sondieren wir die Gegend und entdecken einen Raum rechts vom Eingangstor. In dem steht auf einem Tisch eine Vase, die wir mit einem Eisenpfeil vom Sockel schiessen. Das Porzellan klirrt, die Wachposten erschrecken. Einer schreitet in den Raum hinein, in dem Moment feuern wir einen zweiten Pfeil ab – dieses mal auf einen Hebel, der ein Fallgatter runterschnellen lässt. Dem zweiten löschen wir per Trockeneispfeil die Fackel, lassen ihn im Dunkeln tappen und huschen durch die Tür. Wer es rabiater mag, kann den Nachzügler auch töten, riskiert dann aber das die Leiche gefunden und Alarm geschlagen wird. Alternativ hätten wir auch erst den einen Leibwächter in den Raum locken, dann um die Ecke huschen, eine Weinflasche aufsammeln und die ebenfalls in das Nebenzimmer schleudern können. Schlägt das Gefäss an der Wand auf, ruft der eine Soldat seinen Kollege zu Hilfe und wir können beide einsperren. Treffen wir hingegen versehentlich den Wachmann, wird sein Kamerad nach uns suchen. Das gute alte „No Risk, no Fun“-Prinzip greift hier also genau so vielfältig wie in „Hitman: Absolution“. Für Ungeduldige gibt es hingegen den Fokus-Modus.
Der Fokus-Modus: Zaubern für Ungeduldige
„Thief“ soll ein Spiel für Entdecker werden. In ausladenden Palästen umherschlendern, über die Dächer von Kathedralen klettern und den Klerus um bare Münze erleichtern. Wer sich Zeit lassen möchte, wird Geheimtüren entdecken, die Verstecken oder interessanten Möglichkeiten führen sich seiner Gegner zu entledigen. Ihr habt keine Lust auf lange Sucherei? Dann aktiviert einfach den Fokus-Modus, der automatisch alle interagierbaren Objekte in der Gegend blau schimmern lässt. Auch für Rätsel ist das sinnvoll, so finden wir in einem Appartement beispielsweise schneller ein Bild, hinter dem sich wiederum ein Tresor versteckt. Die Fokus-Power ist allerdings nicht zu mächtig, ihr müsst den Code für den Tresor ergo schon noch selbst herausfinden. Zumindest in diesem Fall, es gibt auch leichter gesichertere Safes, die sich nur mit einem Dietrich knacken lassen. Da ist dann auch die Fokus-Energie praktisch, denn die ermöglicht uns ins Innere der Mechanik zu blicken und macht die Aktion deutlich einfacher.