Grand Theft Auto: Chinatown Wars

Wie viel „GTA“ passt auf den DS?

Erster Eindruck Guest

In der letzten Zeit werden wir von Rockstar Games mit der vollen Packung „GTA“ eingedeckt. Zuerst durften wir mit Niko Belic auf einen Rachefeldzug gehen, danach folgte mit der Download-Episode „The Lost And Damned“ ein gelungener Einblick ins Biker-Milieu und nun geht es zurück nach Liberty City um einen handfesten Triadenkieg vom Zaun zu brechen. Wir haben in einer ersten Anspielsession geprüft, was das neue „GTA“ zu bieten hat.

Huang Lee hat es nicht leicht: sein Vater ist gestorben und gleich nach seiner Ankunft in Liberty City wird der Sohn einer einflussreichen chinesischen Familie angeschossen, entführt, beraubt und schliesslich samt Auto im Hafenbecken versenkt. Hier kommt auch schon eines der Touchscreen-Gimicks ins Spiel, von denen die Entwickler einige für den DS eingebaut haben. Um den sinkenden Wagen zu entkommen, muss man nämlich mit dem Stylus ein paar Schläge auf die Heckscheibe des Wagens austeilen, bis diese zerspringt und Huang Lee ans rettende Ufer schwimmen kann. Dieses kurze aber heftige Intro bildet also den Auftakt zum ersten „Grand Theft Auto“ für Nintendos Kleinen. All zu viel von der Story will ich hier aber nicht verraten, schliesslich weiss auch die DS-Episode mit einigen Wendungen zu überraschen und macht einen grossen Teil des Spielerlebnis aus.

Als erstes gilt es nun seinen Onkel Kenny aufzusuchen, der natürlich gar nicht darüber erfreut ist, dass man Yuan ein ominöses Schwert gestohlen hat, dass seit Ewigkeiten in Familienbesitz gewesen zu sein scheint. Auch wenn es nicht wirklich wertvoll ist, setzt Huang Lee nun alles daran, das Schwert zurückzuholen und somit auch gleich herauszufinden, wer ihn töten wollte. Doch bis es soweit ist muss er sich erst einmal in den Dienst seines Onkels stellen, der ihn zu Beginn des Spiels mit Aufträgen versorgt. Diese fallen „GTA“-typisch aus und so muss man Autos stehlen, Courierfahrten erledigen oder sich für seinen Onkel die Hände schmutzige machen, wenn es sein muss auch mit Waffengewalt. Im Laufe des Spiels weitet man sein Kontakt- und Auftraggebernetz natürlich aus, wie man das vom grossen „GTA“ auch kennt. Ein weiteres zentrales Element bildet der Drogenhandel mit allem, was das Junkieherz begehrt. Überall in der Stadt warten Dealer und Käufer darauf, illegale Geschäfte zu machen. Dabei sollte man immer auf Angebot und Nachfrage achten, um den maximalen Preis rauszuholen. Da die Drogen weg sind, wenn man von der Polizei erwischt wird, empfiehlt es sich grössere Mengen in seinen Unterschlüpfen zwischen zu lagern.

Was für Niko Belic das Handy war, ist für Huang Lee sein PDA. Über ihn ruft er alle wichtigen Infos ab, kann Wegpunkte auf der Karte legen, Speichern und Einstellungen vornehmen. Zudem kann man dort Hotkeys anordnen um Schnellzugriff auf die wichtigsten Features zu haben. Insgesamt ist das Ganze anfänglich noch ziemlich verwirrend, in das Symbol überladene System muss man sich erst Mal reinfuchsen. Reinfuchsen oder besser gesagt gewöhnen muss man sich auch an die neue Sichtweise in „Chinatown Wars“, denn anders als in „GTA IV“ spielt man das Spiel nicht aus der Third-Person-Perspektive sondern verfolgt das Geschehen vielmehr aus einer Schräg-von-oben-Ansicht. Das Ganze erinnert sehr an die Ur-„GTA“-Spiel, die man noch aus der Vogelperspektive zocken musste. Trotzdem erstrahlt Liberty City auch auf dem DS im schicken 3-D-Cel-Shading-Look, der mit einigen Details auftrumpft. Wer den vierten Teil gespielt hat, hat in Sachen Orientierung einen klaren Vorteil, den das Stadtnetz wurde fast komplett aus dem letzten „GTA“ für Konsolen und PC übernommen. Trotzdem braucht es Zeit um sich an die neue Perspektive zu gewöhnen. Dank GPS und der auf dem unteren Bildschirm eingeblendeten Karte, ist es aber so gut wie unmöglich sich zu verfahren. Bei Bedarf kann man die GPS-Route auch direkt auf der Strasse einblenden, was enorm hilfreich ist. Da die DS-Screens nicht gerade für ihre Grösse bekannt sind, muss man sich beim Fahren durch den Verkehr enorm konzentrieren. Ein Blick auf die Karte und schon hängt man in der nächsten Mauer oder wenn es ganz dumm läuft in einem Polizeiwagen. Sind einem die Cops einmal auf den Versen, werden wie gewohnt Sterne eingeblendet, die den Fahndungslevel repräsentieren. Darunter befinden sich noch eine situationsabhängige Anzahl Polizeiautos, die angibt, wie viel Vehikel der Gesetzeshüter ihr ausschalten müsst, um zu entkommen. Das neue Fahndungslevelsystem fördert ganz klar die Action, da man ja quasi auf Konfrontationskurs gehen muss. Allerdings kann es auch vorkommen, dass man durch fahrtechnisches Können entkommt, bevor man die nötige Anzahl Polizeiwagen ausgeschaltet hat. Dann muss man kurioser Weise seine Flucht abbrechen, bis man wieder verfolgt wird und das Begonnen zu Ende bringen. Da hat mir das System mit dem Fluchtkreis, der verlassen werden musste eindeutig besser gefallen.

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