The Conduit

Shooter-Hoffnung oder Totalversager?

Test Guest getestet auf Black & White: Insel der Kreaturen

Die Shooter-Hoffnung für die Wii ist endlich erschienen. Schon seit Monaten ist die Rede von der einzigartigen Grafik, der Story und dem umfangreichen Multiplayer-Modus, der bisher alles auf der Wii Erschienene in den Schatten stellen soll. Wir haben für euch getestet, ob diese optimistischen Ziele erreicht wurden, oder wir wieder einen weiteren Tiefschlag im Shooter-Genre hinnehmen müssen.

Geschichten um Alieninvasionen gibt es zu Genüge auf jeder Konsole, wie auch im Film und Büchern, trotzdem versucht uns "The Conduit" mit einer ausserirdischen Geschichte an den Monitor zu fesseln. Jedoch bleibt die Spannung dabei immer unterirdisch, und die Geschichte ist leider kaum als solche zu bezeichnen. Es wird zwar nebenbei eine Art politische Intrige aufgebaut, jedoch fehlen auch hier die unerwarteten Wendungen oder speziellen Ereignisse, welche eine solche Geschichte richtig hervorheben würden.
In wenigen Worten: Es geht um Aliens die in Washington D.C, dem Zentrum der Macht, beginnen den Planeten zu erobern. Dies geschieht mit Portalen, mit denen die insektenartigen Wesen blitzschnell die Erde betreten können.  Der Spieler mimt einen Agent des Secret Service, der von einer Schattengesellschaft angeworben wird, um einigen Dingen auf den Grund zu gehen. Er selbst weiss zu Beginn auch überhaupt noch nichts von einer Alieninvasion, erst später begreift der Arme, dass das Schicksal der gesamte Welt auf dem Spiel steht.

Obwohl die Hintergrundgeschichte noch einigermassen spannend klingt, ist spätestens bei der grottigen Inszenierung Schluss. Zu Beginn findet man sich in einem U-Bahn-Schacht, mit einer merkwürdigen High-Tech-Kugel und zwei Schiessprügeln wieder. Nach einem kurzen Intro geht’s dann schnell ans Eingemachte, und die ersten Aliens laufen einem vor die Flinte.  Nach dem schlechten Einstieg wird dann die Zeit um fünf Tage zurückgedreht und in einem Missionsbriefing werden einem kurz einige Infos über die Vorkommnisse geschildert.

So beginnen wir also unsere erste richtige Mission, in welcher wir erst Mal reihenweise Menschen, welche von einem Virus in Puppen der Ausserweltlichen verwandelt wurden, über den Haufen zu schiessen. Um weiter zu kommen muss grundsätzlich einfach jeder Gegner erledigt werden, sonst öffnet sich die entsprechende Türe zum Weiterkommen einfach nicht. So arbeitet man sich Etage für Etage weiter bis zum Ende des Levels vor wo einem die futuristische Alleskönner-Kugel, das so genannten "Allsehende Auge", das wir bereits zu Beginn kurz ausprobieren durften, wieder überreicht wird. Mit dieser Kugel ist es nun möglich Computersysteme innert Sekunden zu hacken, oder unsichtbare Aliensysteme zu finden und zu aktivieren bzw. zu zerstören. Meist handelt es sich dabei um Minen oder Türschlösser. Ganz selten dürfen wir auch ein kleines Rätsel mit der Kugel lösen, welches uns dann Zugang zu neuen Waffen, Munition oder Leben bietet. Nervig nur, dass die Ankündigung auf ein Rätsel durch einen Piepton signalisiert wird, der am ehesten mit einer Fliege, die einem um den Kopf schwirrt, zu vergleichen ist. Auf gut Deutsch: Der Ton ist extrem nervig! Alles in allem wurde aber leider besonders das Potenzial der Rätsel zu wenig ausgeschöpft.  Dafür haben uns aber die englischen Sprecher besonders begeistert, diese sind nämlich sehr gut gewählt und machen einige Patzer bei der Atmosphäre wieder gut. Eine deutsche Synchronisation gibt es nicht, deshalb müssen jene, welche des Englischen nicht mächtig sind, mit den deutschen Untertiteln vorlieb nehmen.

Im zweiten Level machen wir dann bereits Bekanntschaft mit den farbenfrohen Aliens, wodurch leider schon das meiste Pulver verschossen wird. Warum nicht einfach mal einen mächtigen Ausserirdischen vorstellen, der einem immer wieder mal auflauert oder ähnliches? Nein, hier werden einem nach den Menschengegnern einfach stupide Horden von Aliens vor die Flinte gesetzt, und man schiesst sich von diesem Moment einfach durch die Massen. Schade! Gruselstimmung kommt so schon gar keine auf, dafür aber nur Langeweile.
Da die Ausserirdischen, wie oben erwähnt, durch Portale auf die Erde gelangen, gilt es diese mit ein paar gezielten Schüssen zu zerstören. Tut man dies nicht, treten unendlich viele der Viecher aus den Portalen und man wird überrannt. Besonders mühsam wird’s, wenn gleich fünf oder mehr solcher Portale versteckt im Level stehen.

Verschenktes Potenzial....
Vor allem beim Leveldesign wird einem einfach zu wenig geboten. Grundsätzlich läuft man immer die schlauchartigen Levels ab und schiessen dabei alles über den Haufen. Zudem wiederholen sich sowohl Levels als auch Texturen immer und immer wieder, sogar die Gegner befinden sich in U-Bahnwagons immer wieder an derselben Stelle, als hätte man eine Kopie des Wagens mit den Gegnern gemacht und andern Orts wieder eingefügt. Details finden sich eigentlich keine und meist sind die Wände einfach nur eine matschige Fläche. Die Animationen und der Detailgrad der Figuren und Gegner bewegt sich für die Wii jedoch eher im oberen Bereich und sind ganz schick anzusehen und irgendwie erinnert der Stil an "Halo". Die KI schwankt, wie auch der Schwierigkeitsgrad, enorm. Eine Passage ist extrem schwierig, die andere wieder ein Kindergeburtstag.
Mit der KI verhält es sich genauso, häufig bleiben Gegner einfach im Raum stehen ohne zu schiessen und schauen dumm aus der Röhre, bis ihnen das Licht ausgeblasen wird. Wieder andere hechten von Deckung zu Deckung und schiessen dabei so genau, dass man selbst als Profi ins rotieren gerät. Stirbt man, lädt das Spiel den letzten Checkpoint, der aber teilweise leider extrem schlecht platziert ist. So landet der Spieler häufig direkt mitten unter Horden der Biester.

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