The Wheelman

Actiontraum für Fahranfänger

Test Guest getestet auf Beachlife: Virtual Resort

Heute gehe ich zu Fuss
Schon nach kurzer Zeit schaltet man auf einer Karte unzählige Nebenaufgaben frei, mit denen man sein Fahrkönnen verbessern oder zu neuen Waffen kommen kann. Natürlich bekommt mann immer Aufgaben gestellt, die sich aus dem Auto heraus erledigen lassen. So darf man sich in Wettrennen versuchen, Kurier- und Taxifahrten übernehmen oder muss versuchen in einer bestimmten Zeit im Ziel anzukommen, während man von allen Seiten her mit dem Brecheisen und Waffengewalt bearbeitet wird. Da man aber mit jeder erledigten Story-Missionen, auch gleichzeitig drei bis vier Nebenaufgaben frei schaltet, wird es auf der Karte schnell unübersichtlich. Im Verlauf der Story-Missionen muss der Wheelman dann doch auch mal auf ein Fahrzeug verzichten und ist zu Fuss unterwegs. Auch hier muss sich das Spiel den Vergleich mit "GTA" gefallen lassen, die Schusseinlagen per pedes erinnern nämlich stark an die Bleigewitter in Liberty City. Mit den Schultertasten zielt, bzw. schiesst man, mit B geht man in die Hocke, mit RB lädt man nach und mit dem Digikreuz wechselt man die Schiesseisen. Da da man die Zu-Fuss- und Schuss-Steuerung offensichtlich noch optimieren konnte, weil sie wirklich gut funktioniert, empfiehlt es sich auf das heftig eingreifende Auto Aiming zu verzichten. Das macht die ganze Sache nämlich fast zu einfach und lässt dem Spieler kaum noch Freiraum bei der Zielauswahl. Insgesamt bin ich positiv davon überrascht, wie sich das Spiel auch ausserhalb eines Autos steuern lässt, da hat man in anderen Open-World-Games schon Übleres in Kauf nehmen müssen. Mit einem Anteil von ca. 30 Prozent, sind die Ausflüge zu Fuss auch noch in einem guten Verhältnis zum Rest des Spiels, das natürlich primär auf Action in Autos setzt. Die steuern sich zwar gut, aber fast schon zu gut, teils so als wäre man auf Schienen unterwegs. Das man sich für eine arcadige Steuerung entschieden hat ist ja für so einen Titel erstmal vorteilhaft, aber dass auf jeden Anspruch an Realismus verzichtet wurde und das Handling eigentlich kaum nachvollziehbar ist, finde ich schon seltsam. Klar kann so jeder noch so ungeübte Spieler schon nach wenigen Minuten mit spektakulären Fahrmanövern protzen, aber ein bisschen mehr Herausforderung hätte es dann doch sein dürfen. Vin Diesel hat zwar in eine Interview gesagt, er wolle allen das Gefühl vermitteln, wie es ist ein Stuntfahrer aus Hollywood zu sein, aber diese Ergebnis kann er dabei nicht im Sinn gehabt haben.

Hallo "Halo"-Farbgebung
Was mich schon an "Halo" immer gestört hat und nun auch bei "The Wheelman" einen faden Beigeschmack lässt, ist die zu bunte, zu grelle Farbgebung. Wenn man schon ein Spiel programmiert, mit realistischen Charaktermodellen und realistischen Fahrzeugen dann sollte doch bitte auch die Farbgebung stimmen. Hier wurde aber so tief in den Farbeimer gegriffen, das man meine Könnte man fährt gerade durch das Gummibärenland. Obwohl hier die Unreal 3 Engine am Werk ist, sieht das Spiel einfach nicht gut aus, oder halt einfach nur zu bunt. Es gibt Momente im Spiel, das stimmt die Ausleuchtung und der digitale Vin Diesel sieht seinem echten Vorbild zum Verwechseln ähnlich. Doch die meiste Zeit ist alles viel zu grell und im krassen Gegensatz dazu sind die Gesichter mit Schatten geradezu zugekleistert. Entweder hat hier der Beleuchtungsbeauftrage versagt oder man hätte einfach noch etwas mehr Feinschliff ansetzen müssen. Mit der Unreal 3 Engine sollte das auf jeden Fall besser gehen, wie andere Spiele beweisen. Insgesamt wirkt die Grafik einfach nicht mehr up to date, eher Comic-haft und Textur-arm. Da können auch die netten Effekte während Schusswechsel oder die Special Moves im Auto nicht viel rausreissen. Ich bin mir sicher, mit etwas mehr Zeit und vermutlich auch Geld hätte man das Spiel noch auf Hochglanz polieren können. Beides hat Midway am Schluss gefehlt und man sieht es dem Ergebnis an.  Schade, den was die Inszenierung angeht, war man eindeutig auf dem richtigen Weg. Action pur, überzogen und kinoreif, leider ausgebremst von einigen technischen Unsauberheiten.

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