Besser Essen - leben leicht gemacht

Zu Deutsch für die Schweiz?

Test Guest getestet auf

"Wii Fit" hat es vorgemacht und alle ziehen nach. Im Zuge der Casual-Game-Welle, die sich das Thema Fitness und Ernährung auf die Fahne geschrieben haben erreichte die Redaktion auch dieser digitale Ernährungsberater. Das im Booklet schon auf den ersten Seiten fett darauf hingewiesen wird, dass die Software keinen persönlichen Berater oder Arzt ersetzt, lässt nichts Gutes hoffen.

Also flott das Modul eingelegt und sich durch die obligatorischen Menüs geklickt, in den Name, Gewicht, Grösse und ein Avatar festgelegt werden. Ist "Besser Essen" nur für Europäer geeignet oder wieso darf ich keinen dunkelhäutigen oder asiatischen Avatar auswählen? Also einen der Vorhandenen angeklickt und schon präsentiert mir das Spiel meinen BMI (Body Mass Index), der glücklicherweise im Normalbereich liegt. Sehr schön, habe sich die Dauersitzungen beim Fast-Food-Riesen und der Dönerbude nicht auf die Figur niedergeschlagen. Obwohl mit mir offensichtlich alles in Ordnung ist, will das Spiel trotzdem, dass ich mir ein Zielgewicht festlege, dass es dann zu erreichen gilt. Gut, zwei Kilo weniger würden sicher auch nicht schaden und in den festgelegten 4 Wochen wäre das theoretisch auch zu schaffen. Mehr als 0,5 kg sollte man sowieso nicht pro Woche verlieren, also schramme ich mit meiner Vorgabe hart am Limit entlang. Das Spiel weisst mich höflich auf diesen Umstand hin und jetzt kommt die grosse Überraschung. Ich darf täglich über 1800 Kalorien zu mir nehmen und sogar ganze 62 g Fett. In einer kleinen List ist sofort der Idealbedarf pro Tag zusammengestellt, was ein sehr hilfreicher Anhaltspunkt ist, den ich bisher nicht hatte.

Soweit zur Intro-Prozedur, die man so eben auch schon aus "Wii Fit" kennt, danach stehen einem diverse Möglichkeiten zur Verfügung, sich mit dem Thema Ernährung auseinander zusetzten. In den Lektionen muss man z.B. Fragen beantworten, bekommt Infos wie "die Deutschen sind zu dick" und jede Menge mehr Theorie, deren Inhalt dann im Quiz abgefragt wird. Die Schule lässt grüssen. Des weiteren lässt sich ein Speiseplan zusammenstellen, wozu man auch das integrierte Kochbuch hernehmen kann. Alle Gericht werden dabei mit ihren Nährwerten dargestellt und lassen sich z.B. alphabetisch oder nach Tageszeit gliedern. Die Auswahl ist vielfältig und die Anleitungen verständlich, so dass auch Kochmuffel anständige Ergebnisse zustande bringen sollten. Schade ist, dass die einzelnen Arbeitsschritte nicht bebildert wurden, sondern nur ein Foto des fertigen Mahls zu sehen ist. Alles in allem hat mir das Kochbuch aber gut gefallen und ist ein prima Ideengeber. Ebenfalls sehr nützlich kann die Lebensmitteldatenbank sein, in der alle gängigen Lebensmittel mit ihren Nährwerten aufgelistet sind. Dumm nur, dass sehr viele der Produkte in der Schweiz gar nicht erhältlich sind. Hier kommt wieder negativ zum tragen, dass das Spiel wohl vorwiegend für den deutschen Markt entwickelt wurde. Dass man aber Markenprodukte in der Liste ausfindig machen kann, ist generell schon eine gute Idee, eine Schweizer Edition hätte hier aber trotzdem mehr Sinn gemacht. Nichtsdestotrotz ist die Datenbank umfangreich und bietet Interessierten viel Wissenswertes zu alltäglichen Lebensmitteln. Zu guter Letzt gibt es noch die Rubrik "Top Ten Lebensmittel". Hier kann man sich informieren, welches Essen z.B. gut für das Immunsystem ist oder welches besonders gut für unseren Denkapparat ist. Sojabohnen liegen hier übrigens auf Platz 1, für alle Freunde der asiatischen Küche sicher eine erfreuliche Nachricht. Zu jedem der aufgeführten Lebensmittel lassen sich kurze Infotexte abrufen, in denen erklärt wird, weshalb das Produkt die genannten Eigenschaften besitzt.

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