Split/Second

Weil die Grösse eben doch zählt

Test Alain Jollat getestet auf PSP

Auf die Grösse kommt es an

Soviel zum Positiven der ganzen Angelegenheit. Leider bleibt es nicht dabei. "Split/Second Velocity" kränkelt an einigen Stellen. Während beispielsweise auf der Playstation 3 und der Xbox 360 die riesigen Explosionen, abstürzenden Flugzeuge, einstürzenden Kühltürme und Kamine wahre Freudentränen den glänzenden Äuglein von Action-Fans entspringen liess, fühlt sich das Geschehen auf dem vergleichsweise kleinen Display der tragbaren Playstation eher wie ein Schluck lauwarmes Wasser an. Natürlich hinkt die Hardware der PSP der Leistungsfähigkeit ihrer grossen Schwester hinterher, aber da genau dieses brennende Chaos einen grossen Teil des Charmes von "Split/Second" ausgemacht hat, tut es schon irgendwie weh zu sehen, wie abgespeckt die Verwüstungen vorhanden sind.

Dabei haben sich die Entwickler wirklich ins Zeug gelegt. Die Strecken sind gut durchdacht, abwechslungsreich und auch die Automodelle sehen sehr schnittig aus.

Ebenso lobenswert ist die Soundkulisse, welche dieses Rennspiel zu bieten hat. Unverwechselbar "Split/Second" ist es, was da aus den Lautsprechern klingt und fängt das Gefühl der Bedrohung, die auf der folgenden Strecke auf uns wartet, perfekt ein. Auch die Soundeffekte sind so, wie ich sie mir erwartet und erhofft hatte. Fetzige Explosionsgeräusche hier und dröhnender Motorensound da. Was will man mehr?
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Ja, was will man mehr?**

Nun, vielleicht wünscht man sich nebst einem gelungenen Soundteppich auch eine gelungene Steuerung. Die ist allerdings bei diesem Spiel nur bedingt gegeben. Wenn man das Spiel mit dem Analogstick der PSP steuern will, so fühlt sich das Gefährt zu schwammig an. Und "schwammig" ist bei diesem Spiel sowas wie der Gnadenstoss. Das Digipad schafft hier zwar Abhilfe, allerdings hatte ich während des Spielens oftmals das Gefühl, auch damit nicht genug schnell und sauber reagieren zu können. Dazu kommt, dass die Fallen oftmals zu spät erkannt werden konnten, da die umherfliegenden Wrack- und einstürzende Trümmerteile zu klein sind. Und bis man sie dann endlich als Gefahr wahrnehmen kann, ist es oftmals zu spät. Hinzu kommt die meiner Meinung nach etwas seltsame Kollisionsabfrage. Ich fand meinen Wagen oftmals als Schrotthäufchen vor, obwohl ich mir sicher war, das Inferno in letzter Sekunde umfahren oder ausgebremst zu haben. Zu dumm, wenn in der Zwischenzeit dann drei Gegner an einem vorbeigerast sind, bis man wieder ins Spiel eingreifen kann.

Was auch weiterhin bleibt, sind die Kritikpunkte, die an die Konsolenversion für die Playstation 3 und die Xbox 360 gerichtet wurden. Wer die Gegner aus dem Sichtfeld verliert, kann keine Powerplays mehr einsetzen, um die Siegesfahrt der Kontrahenten zu stoppen. Weiterhin fehlt eine Art Boost-Power, damit man wenigstens subjektiv das Gefühl bekommt, auszuholen. Last but not least ist auch die berüchtigte Gummiband-KI mit dabei, die zwar für mehr Adrenalin sorgen will, aber oftmals eher für Frustration sorgt. Erfreulicherweise gibt es in den Optionen einen Punkt, der mich das Gummiband ausschalten lässt. Aber ganz ehrlich:  Viel hab ich davon nicht gemerkt. Keine Ahnung, ob’s an mir liegt, oder ob der Menüpunkt nur dekorativen Effekt hat. Im Zweifel aber für den Angeklagten.

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