L.A. Noire

Hier Streifenpolizist Cole Phelbs, ich übernehme!

Test Guest getestet auf PlayStation 3

Eine weitere Eigenschaft, welche die Verhöre und Gespräche in L.A. Noire ganz klar zutage befördern, ist die Ernsthaftigkeit. Nicht wie in RDR oder GTA, wo die Hauptfiguren auch mal total sarkastisch bis zu komödiantisch wirken, verharrt L.A. Noire in eher strenger Seriosität und Härte. Die Ernsthaftigkeit ist wohl auch vonnöten um die Gesamtstimmung des Spiels aufrechtzuerhalten. Wer jedoch abgefahrenen Humor und absurde Situationen sucht wie in anderen Rockstar-Titeln, der ist hier falsch. L.A. Noire ist ein Crime-Thriller durch und durch.

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Los Angeles 1947 – wie es leibt und lebt

Die Präsentation des Spiels in Sachen Animation, Grafik, Design, Sound und Architektur ist absolute Spitzenklasse. Dafür muss auf beiden Konsolen der eine oder andere Framerate-Drop in Kauf genommen werden. Allzu häufig sind die Ruckler jedoch nicht.

Die Engine wurde im Vergleich zu RDR nochmals verfeinert und überzeugt mit grösserer Fernsicht, schönen Charakter- und Fahrzeugmodellen und einzigartigen Stadtzügen. Verschiedene Wetter- und Tageslicht-Situationen, sowie natürlich Settings bei Nacht schaffen eine tiefe Atmosphäre. Die Sonne scheint oft in Kalifornien, aber der Schein der Wärme kann trügen.

Ein kleines Detail schafft in den hervorragend gestalteten Innenräumen besondere Tiefe: Durch die Fenster von Wohnhäusern, Büros oder anderen Settings sieht man nach draussen. In GTA4 hatte man öfters das Gefühl in Innenräumen, dass man sich in einem abgeschlossenen Bunker befindet. L.A. Noire schafft die perfekte Überblendung von Stadt zu Innenraum, man hat nie das Gefühl einen grossen Sprung oder einen «Weltenwechsel» zu machen. Der schiere Detailreichtum der Interieurs von Bars, Lagerhallen, Hinterhöfen, Apartmenthäusern, Pensionen, Verkaufslokalen, Polizeistationen, um Pennersiedlungen, Nachtclubs und Strassencafés, um nur einige Beispiele zu nennen, ist immens.

Man darf das Spiel übrigens auch in stimmigem Schwarz-Weiss-Modus spielen. Dies ist anhand der wunderschön gestylten Spielwelt jedoch schon fast eine Verschwendung von Brillanz.

Parallel zum Spiel sind übrigens einige Kurzgeschichten erschienen, beispielsweise «Naked Angel» von Joe R. Lansdale. Empfehlenswert!

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