F1 2009

Geschwindigkeit vor Schönheit

Test Guest getestet auf Black & White: Insel der Kreaturen

Wir haben im Cockpit der Formel-1-Boliden Platz genommen und auf der Wii ein paar Runden auf den aktuellen Kursen gedreht. Ob Codemasters der Neustart der Serie geglückt ist, erfahrt ihr hier.

Nach einem kurzen, aber stylischen Intro geht es auch schon los. Man will den Spielern wohl nahelegen, für die Steuerung auf die beigelegte Lenkradhalterung für die Wiimote zurückzugreifen, den in einem kurzen Filmchen wird gezeigt, wie akkurat das Ganze im Spiel funktionieren soll. Das Problem mit den Lenkrädern ist jedoch, dass es auf Dauer ziemlich anstrengend ist, die Arme immer in Fahrerposition zu halten. Auch wenn die Steuerung so überraschend genau ist, so habe ich, wie eigentlich bei allen Rennspielen auf der Wii, die Variante mit Nunchuck und Wiimote vorgezogen.

Für jeden das Richtige
"F1 2009" bietet die üblichen Auswahlmöglichkeiten, wie Zeitfahren, ein schnelles Rennen oder den Weltmeisterschaftsmodus. Letzter bietet dann auch alles, was das Rennfahrerherz begehrt. Wer will, darf ein komplette Saison von A bis Z nachspielen. Dazu gehören auch die beiden Trainingsessions, sowie das Qualifing und natürlich das Rennen selbst. Je nach ausgewählter Rundenanzahl ist man so mit einem Rennen schon mal für ein bis zwei Stunden beschäftigt. Tuningfreunde werden sich dazu noch freuen, dass sie an den Einstellungen ihres Fahrzeugs tüfteln dürfen, um so da Optimum an Performance aus dem Wagen rauszuholen. Anfänger lassen aber anfangs am besten alles wie es ist und greifen auf die verfügbaren Fahrhilfen, wie ABS und Schlupfriegelung zurück. Den Brems- und/oder Fahrassistent sollten aber nur Grobmotoriker aktivieren, die noch nie ein Rennspiel gesehen haben.

Ich geb Gas, das macht Spass!
Schon kurz nach dem Start fällt auf, dass das Geschwindigkeitsgefühl extrem gut rüberkommt. Vor allem in der Cockpitperspektive, die eine von fünf wählbaren Ansichten darstellt, ist der Speed-Rausch enorm. Der Wagen prescht mit aller Gewalt nach vorne und lässt sich in der Kurve gerade noch abfangen. Dank eingeblendeter Ideallinie lassen sich Unfälle aber auch schon in den ersten Runden auf quasi Null reduzieren. Wer das Schadensmodell aktiviert hat, sollte Stösse, Abflüge ins Kiesbett oder gar den Kontakt mit anderen Autos oder der Streckenbegrenzung tunlichst vermeiden. Die Schäden wirken sich nämlich nicht nur optisch aus, sondern beeinträchtigen auch das Fahrverhalten. Etwas unrealistisch war hingegen, dass sich bei einem vollen Frontalaufprall nur der Frontspoiler verabschiedet hat und erst nach mehrmaligem Aufprallen an der Bande die Reifen ihren Geist aufgaben.

Schnell aber unschön
Auch wenn die Wagenmodelle gelungen und die Strecken ihren Vorbildern detailgetreu nachempfunden sind, so muss man leider eingestehen, dass "F1 2009" abseits der Strecken in Sachen Optik deutlich abfällt. Globige und texturarme Objekte, und ein Publikum wie aus dem 16-Bit-Zeitalter sind einfach nicht mehr zeitgemäss. Vermutlich liess es sich aber anders nicht realisieren das Spiel mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde über den Screen laufen zu lassen. Auch der Sound kann nicht vollends überzeugen und lässt einen gewissen Nachdruck vermissen. So hinterlässt das Spiel einen zweischneidigen Eindruck, da zwar das Gameplay und die Frame Rate passen, die Präsentation aber noch deutliche Wünsche offen lässt. Bleibt nur zu hoffen, dass die Versionen für Xbox 360 und PS3 in diesen Punkten dann Abhilfe schaffen. Doch im Hinblick auf Codemasters’ bisherige Rennspiele, allen voran "Dirt 2", muss man sich da wohl keine Sorgen machen.

Ebenfalls enttäuschend ist der fehlende Online-Multiplayermodus. Es dürfen lediglich zwei Spieler im Splitscreen an einer Konsole antreten, wenigstens einen 4-Spieler-Splitscreenmodus hätte man da integrieren können. Das Spiel bietet sich für Mehrspieler-Sessions ja gerade zu an. Klar würde die Übersicht leiden, aber dies darf nicht als Ausrede gelten.

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