Superstars V8: Next Challenge

Starke Lizenz, schwacher Auftritt

Test Guest getestet auf Beachlife: Virtual Resort

Bereits ein halbes Jahr nach dem Erscheinen des letzten Titels der "Superstars"-Rennspielserie, für die sich die Macher von „SBK“ verantwortlich zeigen, wird nun nachgedoppelt. Was kann in solch kurzer Zeit denn überhaupt geändert werden? Konnten die Experten von Milestone die Kritikpunkte des Vorgängers ausmerzen oder erwartet euch hier nur ein mittelmässiges Fahrerlebnis?

Früher waren sie die Helden jedes Schuljungen. Sie waren die verwegenen, mit allen Wassern gewaschenen Todesmutigen, die Leib und Leben für die Unterhaltung der Zuschauer riskierten und ihren Triumph mit Ruhm, Champagner und Frauen feierten! Das Gemisch aus Benzin und Asphalt lag in der Luft – die Stoffe aus dem die Heroen sind.
Diese Zeiten sind vorbei, jedenfalls fernab des Formel-1-Zirkus, der jedoch auch langsam aber sicher seinen Glanz zu verlieren scheint. Die „Superstars"-Liga, Aushängeschild des italienischen Rennsports, ist da keine grosse Ausnahme und schlägt selten Wellen, die man an den Küsten der Normal-sportinteressierten noch spüren könnte.

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Traumjob Rennfahrer?**
Trotz dieser historisch bedingten Vorbelastung des Sports dürfte der geneigte Rennfanatiker enttäuscht sein, vor was für einer Kulisse er sich da hinter das Lenkrad seines Boliden setzt.
Die Präsentation von „Superstars V8: Next Challenge“ lässt einiges zu wünschen übrig. Keine Siegeszeremonien, kein Kommentator und leider auch keine besonders gute Atmosphäre. Zwar haben sich die Entwickler an die Basics gehalten und authentisches Motorenröhren, Reifenquietschen, Zuschauerbeifall und so weiter integriert, aber zu mehr hat es dann auch nicht gereicht.
Die Strecken sind allesamt trist gestaltet, die spärlichen Gebäude rund um das Renngelände sind polygonarm und schwach texturiert. Die wenigen Bäume, die den Rand der Strecken zieren, wirken unpassend und nicht besonders plastisch und auch Sand und Rasen wirken eher wie lieblos zusammengeschusterte Flickendecken. Fairerweise muss aber noch erwähnt sein, dass die Fahrzeuge alle schön anzusehen sind, auch wenn das neu eingeführte Schadensmodell nicht über alle Zweifel erhaben ist.
Das sind natürlich angesichts des eigentlichen Spielinhaltes eher Nebensächlichkeiten, stören das Spielgefühl aber trotzdem empfindlich. Die Motivation sinkt, wenn man trotz einer gewonnenen Meisterschaft nicht mal eine simple Siegerehrung zu Gesicht bekommt. Da helfen auch die zu gewinnenden Trophäen nur bedingt.

Arcade oder Simulation?
„Superstars V8: Next Challenge“ versteht sich als Rennsimulation. Die Beschreibung würde durchaus passen, wenn da nicht einige Ungereimtheiten wären. Für eine Simulation steuert sich das Spiel an einigen Stellen nämlich einfach zu direkt, an anderen Stellen wiederum so träge, dass man meinen könnte, man fahre nicht auf Asphalt sondern durch Honig.
Manchmal genügt ein kleines Antippen des Sticks und schon bricht das Heck aus und man steht quer auf der Strecke. Andernorts kann man jedoch steuern wie man will, ohne dass der Wagen überhaupt Anstalten macht, in die Kurve zu gehen. Gras, Sand oder gar die Bande grüssen euch an dieser Stelle herzlich.
Die Wetterverhältnisse haben auf das Renngeschehen leider nicht den dramatischen Effekt, den man sich wünschen würde, sind aber stets bemerkbar. Deshalb darf man seinen Karren auch nach Belieben tunen. Damit ist nicht das Aussehen der 19 Autos beziehungsweise Fahrer gemeint, sondern das Innenleben der Motoren.
Schleierhaft bleibt, warum man erfolgreiche Konfigurationen nicht speichern kann. Nach jedem Rennen muss daher neu getunt werden, was seine Zeit in Anspruch nimmt.
Ein Windschatten existiert übrigens nicht, sodass taktische Duelle mehr oder weniger ausbleiben. Dazu kommt, dass die KI meist einfach nach vorne drängelt und nur mit rudimentären Mitteln den eigenen Platz verteidigt.
Auf niedriger Schwierigkeit haben diese Designschnitzer eine dramatische Auswirkung. Selbst ungeübte Raser verlieren hier kaum ein Rennen, nicht selten sind Siege mit mitunter mehr als zehn Sekunden Vorsprung. Mehr Anspruch gibt’s für das Erste indem man Fahrhilfen, wie zum Beispiel das ABS, deaktiviert.
Mehr Herausforderung findet man in der Fahr-/Rennschule und der Akademie – und selbstverständlich in höheren Schwierigkeitsgraden.
Wem das immer noch zu wenig Anspruch ist, kann im Online-Modus gegen bis zu 16 Rivalen antreten. Einen Splitscreen-Modus gibt es nicht.

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