Rock Band 3

Zuerst die Stadt, dann die ganze Welt

Test Alain Jollat getestet auf PlayStation 3

An der Gamescom 2010 in Köln hatte ich die Chance, mit den Verantwortlichen eine Rocksession abzuhalten. Zugegeben, sie war kurz, aber aufschlussreich. Und sie hatte jede Menge Spass gemacht. In der ganzen Euphorie habe ich gemeint, dass, egal was jetzt noch passiert, sie mindestens ein Exemplar des Spiels verkauft hätten. Ob ich nun nach dem Test der finalen Version bereue, lest ihr im ultimativen Rock-Band-3-Test.

Die offensichtliche Neuerung, nämlich das Keyboard, konnte ich leider im Test nicht bewerten. Seltsamerweise ist das Gerät hierzulande noch nicht erhältlich. Weder als Bundle mit dem Spiel, noch einzeln. Glücklicherweise hatte ich ja bereits die Chance, auf dem Teil zu spielen, werde also diese Erfahrungen in den Test mit einfliessen lassen können. Was allerdings unbekannt ist und bleibt, ist der Preis des zusätzlichen Instruments.

Was ich schon weiss…

Das Spielkonzept von „Rock Band 3“ dürfte wohl nur noch diejenigen überraschen, welche die letzten paar Jahre tief unter der Erde oder auf einem fremden Planeten verbracht haben. Und selbst da könnte man von „Guitar Hero“ und „Rock Band“ etwas mitbekommen haben. Dieses Gameplay wird auch im dritten Teil des Spiels konsequent fortgesetzt und um weitere Feinheiten erweitert. Das näher an den richtigen Instrumenten angelegten Spielen mit dem Pro-Modus – entsprechende Peripherie vorausgesetzt – und die erweiterten Such- und Sortierfunktionen der Musikbibliothek (deren Songs ihr übrigens bewerten könnt, wobei die Bewertung wiederum Einfluss darauf hat, ob die Songs bei zufälligen Setlisten erscheinen oder nicht) habe ich bereits in meinem ersten Eindruck ausführlich beschrieben. Dieser Eindruck hat sich seither nicht verschlechtert, ganz im Gegenteil.

…und was mir neu ist

Etwas ganz Neues ist der Band-Modus. Obwohl, so neu ist er nicht. Es muss weiterhin eine gute Performance auf der Bühne geliefert werden. Entweder alleine, im lokalen Multiplayer oder via Xbox-Live- oder PSN-Spieler. Je besser die Show, umso mehr Sterne wandern auf euer Konto. Eine klitzekleine, aber immense Änderung kommt mit den Piks ins Spiel (in der Schweiz besser bekannt als Farbe „Schaufel“ beim Jass). Bei jedem Auftritt werden die Piks auf andere Art und Weise verdient. So gibt es Bonuspunkte, wenn ihr beispielsweise den Overdrive für möglichst lange Zeit aktiviert haltet, eine gewisse Zeit ohne Fehler spielt, Liedabschnitte fehlerfrei spielt oder den Overdrive nur dann aktiviert, wenn ihr den maximalen Multiplikatoren erspielt habt. Bei einigen Herausforderungen können sich schlechte Spieler durchmogeln, bei anderen nicht. Das kann unter Umständen zu einem ziemlichen Stress werden, wobei man das Spiel selbst gar nicht mehr so geniessen kann. Andererseits ist es eine unheimliche Belohnung, wenn man als Band erfolgreich gespielt hat und so zusammen die bis zu fünf Piks eingeheimst hat. Am Ende des Auftritts, der sich aus mehreren Liedern zusammensetzt, werden die Sterne in Piks umgewandelt und auf dem Konto gutgeschrieben. Und wer genug erreicht, schaltet zusätzliche Fans frei. Diese wiederum sind in „Rock Band 3“ das Mass aller Dinge – nicht das Geld.
Das Drop-In und Drop-Out-Feature, das wir aus den Konkurrenztiteln kennen, hat endlich auch seinen Weg in dieses Spiel gefunden. Während des laufenden Auftritts kann die Schwierigkeit des Songs geändert werden, zusätzliche Spieler können „reinhüpfen“ oder – z.B. wenn die Blase drückt oder das Mobiltelefon klingelt und es wirklich supermegadringend ist – ausgestiegen werden. Ohne Nachteile für den Rest der Band.

Gimme! Gimme! Gimme!

Mit über 80 neuen Songs und einer schon fast gigantischen Fülle an DLC-Titeln ist für jeden etwas dabei. Da mittlerweile diese Games auch bei Künstlern und der Musikindustrie angekommen sind, geben sich grosse Künstler sozusagen die Klinke in die Hand! In der Musikbibliothek wird auch angezeigt, welche Instrumente oder wie viele Stimmen unterstützt werden. Einzig auf das Rock Band Network müssen wir Schweizer leider noch immer verzichten, da es auf den Indie-Games basiert, welche hierzulande (noch?) nicht verfügbar sind. Hoffen wir, dass Microsoft bald den Finger aus dem Poppes nimmt und uns den Zugang ermöglicht.

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