Hitman 5: Absolution

Mega-Test: Der Killer, der niemals ruht...

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Ist es zu hart, bist du zu weich


Auch die zusätzlichen Fähigkeiten-Upgrades tragen zur Motivation bei. Im Laufe des Spiels erhalten wir diverse Belohnungen, die unseren geliebten Auftragskiller noch stärker machen, ihm mehr Leben spendieren, den Zeitlupenmodus verlängern oder unseren Schaden sowie Bewegungsgeschwindigkeit erhöhen. Auf diese Weise sind wir für die höheren Stufen der insgesamt fünf Schwierigkeitsgrade gewappnet, zumal wir hier auf sämtlichen Instinkt-Firlefanz verzichten müssen und uns klügeren Gegnern gegenübersehen. Besonders anspruchsvoll ist der Aufträge-Modus, in dem wir Missionen nach den Regeln anderer Spieler absolvieren. Coole Idee: Anstatt die Herausforderungen in einem schnöden Editor zu basteln, spielen wir die Missionen einfach auf unsere Weise. Meucheln wir etwa ausschliesslich mit der Klaviersaite, wird dies als Prämisse für andere Spieler festgelegt. Wer die Kampagne durchgespielt und alle Abzeichen ergattert hat, findet hier einen weiteren Anreiz. Aber auch Solisten dürften je nach bevorzugter Spielweise 15-20 Stunden beschäftigt sein. Experimentierfreudige und Sammler können sogar weit mehr als 30 Stunden mit dem Glatzkopf verbringen.

Apropos Glatzkopf: In einem Akt der Verzweiflung begeht der Serienheld sogar Selbstverstümmelung. Für unseren Geschmack scheint das Gefühlschaos aber noch zu wenig durch - hier hätten die Entwickler ruhig noch eine Schippe drauflegen und dem persönlichen Wandel einige zusätzliche Szenen widmen können. Beim Auftritt einer Horde weiblicher Latex-Ninjas im Nonnenkostüm rutscht die Story beinahe ins Lächerliche ab, fängt sich dann aber wieder. Schade nur, dass wir auch auf dem PC mit niedrigaufgelösten Videosequenzen leben müssen, die so gar nicht zur prachtvollen Spielgrafik passen wollen.

PC-Grafikreferenz?

Während die Konsolen am Ende ihres Lebenszyklus' an den üblichen Kinderkrankheiten leiden, klappt uns in der PC-Version regelmässig die Kinnlade runter. Das liegt nicht zuletzt an den abwechslungsreichen wie gleichermassen wunderschönen Schauplätzen. Sei es das von Neonreklamen und Drachenlaternen beleuchtete Chinatown, eine alte Mühle auf den schroffen Felsen South Dakotas oder eine mit Cannabiskraut bepflanzte Junkiehöhle - die detaillierten Kulissen sind trotz einiger verwaschener Texturen jedes Mal eine Augenweide. Okay, die Ladezeiten strapazieren unsere Geduld, und hin und wieder schmiert der Titel ganz ab. Und gerade die stümperhaften Animationen, wenn Nummer 47 seine Waffen zieht, erinnern leidlich an alte Zeiten. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Der neue Hitman ist fesselnd, spannend und besser denn je. Der rasierte Lenny Dexter ist das beste Beispiel.

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