Virtua Tennis 4

Spiel, Satz und Sieg für Playstation Move

Erster Eindruck Benjamin Kratsch

Wer mit Playstation Move nichts anfangen kann, aber grosser Sportspielfan ist darf natürlich genauso zur Pad-Variante greifen. Die spielt sich dann doch eine Nuance präziser und vor allem taktischer. Mit dem Bewegungscontroller gelingen zwar alle Grundschläge und auch Schnittbälle, es ist aber deutlich schwieriger den Ball zu platzieren. Beispiel: Federer hat eine extrem harte Rückhand, weshalb es keinen Sinn macht ihn darauf anzuspielen. Per Pad lässt sich die Kugel nun sehr präzise an die rechte Aussenlinie zirkeln – mit Move gelingt das zwar auch, fühlt sich aber etwas glücksabhängiger an.

Karrierekick mit der Sega World Tour

Das Herzstück des Spiels ist mal wieder die Karriere, in der euer Alter Ego sich von billigen Hartplätzen in der Provinz bis auf den edlen englischen Rasen von London und damit das Finale der SPT World Tour hochkämpfen müssen. Dafür wird erst mal euer neuer Tennis-Star oder Starlet im Editor gebastelt.  Anschliessend erklärt Tennislehrer Spencer Heath die Grundregeln der neuen World Tour. Anders als in "Virtua Tennis 3" müsst ihr keine vorgegebenen Turniere nach Kalender mehr spielen, sondern wählt selbst wer als nächstes in den Staub beissen soll. Allerdings könnt ihr nicht beliebig durch die Welt reisen, denn jeder Zug kostet Tickets. Die werden über Siege, besonders gute Schläge wie Asse im Spiel oder auch erfolgreich absolvierte Trainingseinheiten freigeschaltet. Mal eben von den US Open zum Finale der ATP World Tour, dem wichtigsten Turnier der Männer respektive WTA Tour bei den Ladies springen ist also nicht drin, sondern will hart erarbeitet sein. Vielmehr kann man dadurch ähnlich wie in "Need for Speed: Hot Pursuit"  einige unangenehme Events überspringen und stattdessen in anderen Punkte holen. Eine gute und motivierende Idee. Genau wie das neue "Match Momentun"-Feature: Je öfter euer Star einen bestimmten Schlag, wie beispielsweise einen Volley spielt, desto höher wird die Chance für einen "kritischen Treffer" – also das der Gegner nicht mehr an den Ball rankommt. Im Grunde wird durch Training der bekannte Schlagbalken ruhiger und lässt sich besser dosieren.

Technisch gesehen fliegen Volleys und Schmetterbälle handwerklich perfekt animiert mit 60 Bildern über den TV – allerdings nur ohne aktiviertem 3D. Zumindest auf Segas Anspielevent mit einem 3D-Fernseher von LG kam es immer wieder zu kleineren Framerateeinbrüchen und Rucklern. Dafür erhöht es spürbar das Gefühl für den Sport. Denn Tennis basiert auf räumlicher Wahrnehmung, schliesslich musst ihr erahnen, ob der Gegner das Filz longline nach hinten drischt oder doch eher kurz hinter die Grundlinie spielt. Durch 3D und mit dem Move-Schläger in der Hand, fühlt sich das alles so an als würden Stars wie Andy Murray, Philip Kohlschreiber und Juan Marin Del Porto ins Wohnzimmer marschieren. Für ein Date mit Tennisschönheiten wie Anna Kournikova, Vera Swonarewa oder Caroline Wozniacki würden wir vielleicht sogar einen 3D-TV kaufen.

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