Virtua Tennis 4

Im Schatten des Feindes

Test Nico Schluchter getestet auf PlayStation 3

Meine Güte, hat 2K Sports mit dem grandiosen "Top Spin 4" in diesem Jahr vorgelegt. Noch heute haue ich der künstlichen Intelligenz gerne mal die Filzbälle um die Ohren, weil das Spiel einfach Spass bereitet. Da ist es auch nicht ganz verwunderlich, dass "Virtua Tennis 4" meine Aufmerksamkeit nur am Rande geniessen konnte. Am Ende unseres Testberichtes werdet ihr wissen, ob ich "Virtua Tennis" zu Recht oder zu Unrecht links liegen gelassen habe...

Ein schwieriger Vergleich

Ein Vergleich zwischen "Top Spin" und "Virtua Tennis" war eigentlich immer recht unfair. "Top Spin"  setzt seit jeher auf Simulation und SEGAs Produkt will uns das schnelle, unkomplizierte Tennis widergeben - zwei völlig verschiedene Interpretationsarten. Man könnte also meinen, dass "Virtua Tennis 4" gerade für Anfänger oder Casual-Gamer die bessere Wahl sei, doch dem ist leider nicht so.  2K hat "Top Spin 4" - verglichen mit seinem Vorgänger - durch eine verfeinerte Spielmechanik für Amateure (die Zielgruppe von "Virtua Tennis 4") zugänglicher gemacht. Fatal ist es deswegen für "Virtua Tennis 4", da "Top Spin 4" mit seinem genialen Gameplay sowohl Anfänger als auch absolute Profis gleichermassen gut bedient.  Die Steuerung ist anspruchsvoll und bietet eine hohe Lernkurve. Aus einem Peter Müller kann mit etwas Geschick durchaus ein virtueller Roger Federer werden. Und genau an diesem Vergleich scheitert "Virtua Tennis 4": Das Gameplay ist viel zu anspruchslos.

Screenshot


Egal ob Schlagtechnik, Kondition oder die Stellung zum Ball: All diese für einen gelungenen Schlag wichtige Komponenten lässt "Virtua Tennis 4" ausser Acht. Wie lange und wann ihr einen Button drückt, hat auch keinen Einfluss auf den Schlagwinkel oder die Schlagkraft. Wie gehabt spielt ihr auf Knopfdruck Slice, Lob, Top Spin oder einen Standardschlag. Dass sich die Schläge kaum voneinander unterschieden, ist sekundär. Wichtiger ist allerdings die Integration des neuen Superschlages: In einem Ballwechsel gilt es durch gelungene Aktionen eure Konzentration zu erhöhen, auf Knopfdruck könnt ihr bei erreichtem Limit einen Zauberschlag auspacken. Manko: Aktiviert ihr diesen, wechselt das Spiel in eine Zoom-Perspektive. Der nachfolgende Übergang zur Standardperspektive ist aber deutlich zu kurz ausgefallen. Ergo hat ein Spieler kaum Zeit sich auf den kommenden Ball vorzubereiten und sieht diesen des Öftern vorbeiziehen. Versteht mich nicht falsch: Dieses arcade-getrimmte Gameplay ist nichts Verwerfliches und für sich stehend auch ein Ordentliches. Im direkten Vergleich zu "Top Spin 4" hinkt SEGAs Tennissimulation drastisch hinterher.

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