MicroBot

Tamiflu lässt grüssen

Test Nico Schluchter getestet auf Xbox 360

Hatschi! Entschuldigt, meine Grippe meldet sich wieder zum Wort. Irgendwelche Krankheitserreger schwächen mein Immunsystem zurzeit. Deswegen nehme ich jeden Tag meine Tabletten, die den bösen Eindringlingen den Kampf ansagen. Funktioniert zwar prima, schmeckt aber scheusslich. Gibt es da nicht eine bessere Lösung?

Ja, gibt es. Doch keine Angst, das wird hier nicht eine Textwerbung für das beste Grippemittel. Zumindest in virtueller Form präsentiert sich mit "MicroBot" eine elegantere Lösung. Der Roboter dringt nämlich in den menschlichen Körper ein mit dem Ziel die Krankheitserreger abzuballern.

Was sich in der Theorie noch ziemlich cool anhört, wird spätestens schon nach den ersten drei Spielminuten öde. Ja, "MicroBot" ist definitiv kein sehr gutes Spiel geworden.

Die Gründe finden sich relativ leicht. Da wäre zum einen das Spieltempo. Gut, das mag Geschmacksache sein - aber ein bisschen flotter dürfe der Roboter doch umherschweben. So wird die Ballerei gegen die feindlichen Bakterien schnell einmal zu unterfordernd. Dabei gäbe es eigentlich genügend Bakterien. Von überall strömen die Dinger auf euch ein - mit einem relativ tiefen Tempo. Auch im späteren Spielverlauf werden diese nur minim schneller. Der Clou ist aber, dass sich meistens mehrere Gruppen auf euch zubewegen und man so doch einen Moment benötigen wird, die Gegner zu töten. Aber auch dieser kleine Pluspunkt lässt nicht darüber hinweg täuschen, dass es schnell einmal langweilig wird. Zu lange dauert es von einem Höhepunkt zum nächsten. Apropos Höhepunkt: Diese sind leider auf die Bossfights beschränkt, wo  ihr doch besser gefordert werdet.

"MicroBot" steuert sich wie alle bekannten Dual-Stick-Shooter. Mit dem linken Analogstick bewegt ihr euren Roboter umher, während ihr mit dem rechten vorbeifliegende Bakterien attackiert. Dabei habt ihr die Wahl zwischen einigen Nahkampf- und Fernkampfwaffen. An bestimmten Orten dürft ihr euren Roboter aufrüsten. Ihr solltet aber unbedingt darauf achten, immer genügend Atome dabei zuhaben, welche ihr von toten Objekten erhaltet. Diese sind nämlich von Nöten um die Upgrades zu erwerben.
Schick!

Optisch hat mich das Spiel vor allem wegen der Atmosphäre überzeugt. Dadurch, dass ihr relativ tief in den Körper hineinseht, spiegelt das Spiel den Körper relativ echt wieder. Aber auch sonst überzeugen die Texturen und die schön modellierten Umgebungen. Lediglich Abwechslung lässt man vermissen. Das ewige Rot, respektive Weiss und Blau im weiteren Spielverlauf bringt eine gewisse Monotonie ein. Unaufdringlich bleibt der Sound. Ruhig und passend dudelt dieser freundlich im Hintergrund, während die Schussgeräusche in die erste Reihe gehen.

Komm her mein Freund!

Wahlweise lässt sich das Spiel übrigens auch zu zweit Spielen. Ein Freund kann euch dann einerseits unterstützen, aber auch zusammen mit euch einige Sonderwaffen benutzen. Eine nette Idee, trotzdem macht der Kooperationsmodus nicht so viel Spass wie anderswo.

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