Who's That Flying?!

Für Gerechtigkeit, Ruhm und Magazincovers!

Test Guest getestet auf PlayStation 3

Minis auf der PlayStation 3 sind ja immer so eine Sache. Es gibt tonnenweise miese Lowprice-Spiele, die es weniger wert sind gespielt zu werden, als eine Partie deutsches Scrabble mit einem Suahelisprechenden und einem Legastheniker. Immer wieder schafft es ein Mini aber wieder die Presse und Spieler zu begeistern. Eines davon ist „Who’s That Flying?!“ (kurz: WTF?!)

Die Entwickler Mediatonic dürfte einem Grossteil der Spielerschaft relativ unbekannt sein. Bisher hat sich das Studio nämlich auf Onlinegames und Arcade- bzw. Minispiele konzentriert. Dort sind sie durchaus auch mit grossen Franchisen wie „Sonic“ oder „Bejeweled“ in Berührung gekommen – so richtig kennt man sie aber dennoch nicht, was wahrscheinlich mitunter auch daran liegt, dass Onlinegames selten den Ruhm eines AAA-Titels erreichen. Für das witzige und über weite Strecken durchaus innovative Mini „Who’s That Flying?!“ haben sie aber durchaus etwas Ruhm verdient.

Retro?

Die Retrowelle geht unaufhaltsam weiter: Nach „Scott Pilgrim vs. The World“, „Limbo“ und „Shank“ ist „WTF?!“ bereits das nächste klassische Sidescrolling Spiel.
Auch die Nerdhumorwelle reisst nicht ab, was man schon am abgekürzten Titel dieses Spiels erkennen kann. „WTF?!“ ist voll von Geekigem, lächerlichen Comicreferenzen sowie irrwitziger Absurdität.
Worum geht es denn bei „WTF?!“ genau? Ja richtig, die Erde wurde von ausserirdischen Invasoren angegriffen und „Guardian of the Earth“, ein Superheld, rettete die Erde. Dummerweise hätte er nach den Richtlinien des „Galactic Council of Space Justice“ schon vor der Invasion eingreifen müssen. Die Anklage: Earth hat sich in seinem Ruhm als Held gesonnt, ist auf vielen Magazincovers erschienen, hat zu viel posiert , sich feiern gelassen und so seinen Auftrag vernachlässigt. Ihr sitzt beziehungsweise schwebt also vor dem Galaktischen Rat für Weltraum Gerechtigkeit und müsst euren Fall verteidigen. Eure Erinnerungen werden auf einen Computer geladen und dort abgespielt. Nun ist der Spieler an der Reihe. Denn man hat ab sofort den Auftrag Earths Erinnerungen nachzuspielen.

Arcade pur

Neben dem trashigen B-Movie-Superheldenflair fällt sofort eins auf: Man kann nicht sterben. Ein richtiger Superheld überlebt immer, das ist keine Frage. Ob die Stadt und die Erde überlebt ist wiederum eine ganz andere Sache. Am besten stellt ihr euch den Klassiker „Space Invaders“ als Sidescroller vor. Die Aliens haben aber nicht unbedingt das Ziel euch umzubringen, au contraire. Sie haben vor die Stadt in Schutt und Asche zu legen. Um das zu schaffen müssen sie an euch vorbei. Schafft es ein Bösewicht also an euch vorbei links aus dem Bildschirm verliert die Stadt einen von 50 Lebenspunkten.
Natürlich wollt ihr das mit eurem Blasterhandschuh verhindern und ballert unablässig auf die ausserirdische Brut. Dabei lädt sich unten am Bildschirm am Balken auf, wenn ihr genug gute Combo-Abschüsse, sprich Reihen schafft. So etwas heisst dann „awesome chain!“ oder „ultimate chain!“
Habt ihr genug Energie aufgeladen, könnt ihr eine Spezialattacke ablassen. Diese Spezialattacken bestehen grundsätzlich daraus, euren Standardangriff zu verstärken, indem ihr entweder hochfrequentierter schiesst oder einen starken Laserstrahl auf die Aliens jagt. Dort fehlen leider Dinge wie Powerups oder eine grössere Auswahl an Spezialangriffen, so dass es irgendwann zur Routine wird, Gegner mit diesen Angriffen ins Weltraumnirwana zu ballern.
Natürlich kriegt ihr es nicht nur mit normalen Aliens zu tun. In jedem der fünf Levels (mit darin befindlichen drei Stages) gibt es spezielle Gegner. Diese haben aber weder vor, euch zu vernichten, noch die Stadt zu zerstören. Ihr primäres Ziel ist es, euch von den normalen Ravagern abzulenken, indem sie zum Beispiel Schleimgeschosse auf euch abfeuern oder euch wegdodgen, um euch für ein, zwei Sekunden manövrierunfähig zu machen.
Am Ende jedes Levels - beziehungsweise am Ende jeder dritten Stage - gibt es einen Boss, der meistens eine überdimensionale Version des diesleveligen Spezialgegners ist. Das Problem ist nicht, dass man ihn besiegen muss (man ist ja quasi unsterblich), sondern, dass man es in einer gewissen Zeit schaffen muss. Zweites Problem: Schafft man es nicht, beginnt die Stage von neuem, das heisst, man muss es in einem Zug schaffen. Checkpoints existieren nicht. Einen Schwierigkeitsgrad gibt es aber auch nicht. Die Kunst von „WTF?!“ ist es, euch für besonders gute Leistungen zu belohnen. So geht es primär darum, möglichst wenige Gegner entkommen zu lassen. Highscores und Medaillen sind euer Ruhm. Bei einer Goldmedaille könnt ihr übrigens das Cover eines „WTF?!“-Magazins unlocken. Ratet mal, wen es dort zu sehen gibt.
Neben dem normalen Storymodus, den man in etwa zwei bis drei Stunden durch hat, existieren nach Freischaltung auch noch ein Infitite-Modus, was grundsätzlich einem Survival-Modus entspricht, sowie ein Challenge-Modus, in dem ihr verschiedenste Herausforderungen bestehen müsst. Insgesamt seid ihr da also sicher einige Stunden beschäftigt.

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