No Heroes Allowed!

Betreten verboten!

Test Guest getestet auf PSP

"No Heroes Allowed!“ ist bereits der dritte Teil der Spielserie rund um Bösewicht Badman. Der ursprüngliche Titel der ersten beiden Teile der Serie war „What Did I Do to Deserve This, My Lord!?“ und hat die Spieler schon damals durch hohen Schwierigkeitsgrad und ein komplexes Spielsystem begeistert. „No Heroes Allowed“ ist zwar zugänglicher als seine Vorgänger, ist und bleibt aber dennoch ein Nischentitel.

Für gewöhnlich spielen wir Zocker doch Videospielhelden, die sich mit Schwert, Schild, Zaubersprüchen und viel Mut auf den Weg machen, Dungeons zu erkunden, nach Schätzen zu forschen und vor allem den ultimativen Bösewicht aufs Kreuz legen zu wollen. Doch für einmal stehen wir am anderen Ende der Rollenspielernahrungskette. Wir werden gejagt. Genauer gesagt: Badman wird gejagt, Badman der Spitzbube und typischer Möchtegern-„Evil Overlord“.
Ihr seid der Gott der Zerstörung. Das klingt zuerst mal unglaublich, aber gemach, gemach. Denn als Gott der Zerstörung tut ihr vor allem eines: Geröll aus dem Weg räumen. Scheint ein relativ konfuses Spielkonzept zu sein? Ist es aber nicht.

Herr des Pickels

Eigentlich ist es sogar relativ simpel. Eure Aufgabe als böser Gott der Zerstörung ist die Welteroberung. Diese wird durch den Bösewicht Badman ausgeführt. Natürlich hat auch der seine Widersacher – und genau vor denen müsst ihr ihn beschützen. Also müsst ihr mit eurem mächtigen Gottespickel ein Dungeon ausheben und den möglichst kompliziert gestalten, damit die usurpierenden Helden den Badman nicht finden, damit euer schönes Reich der Dunkelheit nicht diesen elenden weissen Rittern in die Hände fällt. Rosarote Einhörner und Glitzersteinchen gibt es schliesslich schon genug!
In gewissen Steinsformationen wohnen sogar bestimmte, schleimartige Viecher. Diese können die Helden attackieren, was aber keinesfalls ihre wahre Bestimmung ist. Denn sie transportieren Nährstoffe von Stein zu Stein. Hat ein Brocken genug Nährwert, könnt ihr ihn zerstören und ein Monster kommt zum Vorschein, das euch dabei hilft, den Helden das Handwerk zu legen.
Bevor die Helden in den Dungeon eindringen, habt ihr so Zeit euch eine Strategie zurechtzulegen, um es ihnen möglichst schwer zu machen, auf einfachen Wegen zu Badman zu gelangen. Das klingt leichter als es ist, denn besonders bei mehreren Helden wird das ganz schön knifflig. Helden können sich nämlich orientieren und sind keinesfalls dumm. Ein kompliziert gebauter Dungeon reicht schliesslich auch nicht, denn irgendwann wird Badman gefunden. Um dem entgegenzuwirken, muss man die Schleimmonster geschickt einsetzen um zu grösseren Monstern zu kommen. Man wird also zwangsläufig den einen oder anderen Kompromiss zwischen Usability und Komplexität finden.
Am Ende jeder Runde kann man die verbliebene Dig-Power (also die Anzahl Steine, die ihr zerstören könnt) einsetzen, um Monster zu verbessern. Da stellt sich natürlich immer auch die Frage: Noch ein, zwei Stollen mehr graben, oder die Power aufsparen und dann das Omnom zu einem Omnomnom hochleveln?
Neuerdings ist es auch möglich, mittels Wasserquellen ganze Dungeonstollen zu überfluten, was euch beim Kampf gegen die Helden hilft. Nicht nur weil es enorm Schadenspunkte austeilt, sondern weil es ebenfalls die „Flora & Fauna“ des Dungeons unterstützt.
Geneigte Spieler haben also einiges zu taktieren, denn der Schwierigkeitsgrad ist nicht gerade Schokolade und Kekse.

Oldschool

Erwartet jetzt bloss keine detaillierte 3D-Grafik, unheimliche Monster und Fackelgeflacker. Nein, das Spiel ist komplett in der zweiten Dimension gehalten und schert sich nicht um aktuelle Konventionen. Eine Sprachausgabe fehlt und wird durch eine sprachimmitierende Geräuschkulisse untermalt. Die Grafik ist pixelig, niedlich und erinnert beinahe an die Technik alter „Gameboy-Pokémon“-Titel.
Das Spiel nimmt sich selber aber auch nicht allzu ernst, was euch spätestens bei den Monsternamen, Helden und Kommentaren eures bösen Imperators auffallen wird.
Die durch und durch veraltete Technik passt somit und stört nicht. Es ist eben so, wie es sein will.

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