Need for Speed: SHIFT 2 UNLEASHED

Countdown – drei, zwei, eins und los!

Erster Eindruck Benjamin Kratsch

Du stehst am Start, neben dir ein Konkurrent, dazwischen das Starter Girl in sexy Shorts. Sie hält die Arme hoch, wartet einen Augenblick, du lässt die Reifen aufheizen. Der Gummi löst sich in Rauch auf, der Qualm verdichtet sich, windet sich um das Rad, fast zwei Drittel des Bildes versinken im trüben Grau. Tut nichts fürs Gameplay, sieht aber klasse aus.

Dann der Countdown – drei, zwei, eins und los! Es geht auf eine lange Gerade, fast immer geradeaus. Bei Tempo 300 verengt sich der Blick wie in einem Tunnel. Jetzt heisst's, das Pedal durchdrücken, aber eben nicht immer. Vor Kurven ein kleines bisschen vom Gas gehen, das Auto mit 280 Sachen durch die Biegung balancieren, das ist entscheidend. Und dann die schwitzenden Hände in den Griff kriegen, wenn der Wagen auf Kuppen kurz abhebt.

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Das Redout-Syndrom**

Doch dann, der Mistkerl in seinem Lamborghini Reventón drückt dich nach aussen, du beschleunigst, willst ihn nicht vorbeilassen. Du verpasst den Bremspunkt, musst das Lenkrad hart einschlagen, verschätzt dich, gerätst bei 200 Sachen ins Schlingern und die Sicht verschwimmt. Der ganze Monitor wird in ein rötliches Licht getaucht, ist die Xbox kaputt? Der rote Ring des Todes ist noch nicht aufgetaucht. „Keine Angst, alles in Ordnung. Du machst gerade Bekanntschaft mit den G-Kräften“. Physikunterricht lässt grüssen. In Rennspielen feiern sie nun auch ihr Debut. „Je enger die Kurve, desto höher die G-Kräfte. Negative G-Kräfte bewirken dass das Blut in den Kopf schiesst, dabei kann es zum Redout kommen. Sprich die Sicht schwindet und das Blickfeld wird rot gefärbt“, erklärt Lead Designer Andy Tudor. Der gebürtige Däne und nun Entwickler beim Londoner Studio Slightly Mad amüsiert sich gerade köstlich über die völlig verdutzt dreinschauenden Journalisten, die alle Mühe haben die Supersportler unter Kontrolle zu halten.

In der Mitte liegt die Wahrheit

Die Steuerung gibt sich insgesamt äusserst anspruchsvoll. Wer komplett auf Fahrhilfen verzichtet, wird ein ausbrechendes Heck nur mit Mühe einfangen können. Ähnliches gilt, wenn die linke oder rechte Fahrzeugseite seitlich in sandiges oder abschüssiges Gelände gerät. Gerade in den engen Kehren gleicht die Gas-Dosierung der Arbeit eines Chirurgen mit dem Skalpell. Extrem feinfühlig ausgelegt das Ganze! Aber nicht ganz so realistisch und fies wie ein „Gran Turismo 5“. Wer also mal im Kiesbett landet, wird sich mit Gefühl recht schnell wieder raus navigieren können.

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