The Sly Trilogy

Diebische Elster? Diebischer Waschbär!

Test Guest getestet auf PlayStation 3

Vor beinahe acht Jahren schlich sich ein Waschbär mit Meisterdiebfähigkeiten durch die DVD-Schächte unserer PlayStation 2. Er hörte auf den sinnigen Namen Sly und hatte unter anderem eine Schildkröte namens Bentley als Freund. Die Rede ist natürlich von "Sly Raccoon", einem der wohl besten Jump & Runs, das damals auf der PS2 erschienen ist. Nun gibt es ein Remake.

Ihr kennt Sucker Punch sicher. Das sind die Entwickler von "inFamous" und die Väter des grimmigen Superhelden Cole McGrath. Sucker Punch sind aber keine bierernsten Grimmbärte, sondern haben einen wundervollen Humor. Das widerspiegelt sich zwar kaum im PS3-Openworld-Spiel, aber in ihrem Debüt jenseits des Nintendo 64. 

Die Spielreihe um den Waschbären war und ist ein unglaublich kreativer Themen-Mix. Von parodistischen "Metal Gear Solid"-Elementen über abgedrehte Cartoonanleihen bis hin zu einem Pseudo-Pink-Panther-Slapstick ist alles dabei, was man sich wünschen könnte. Zu Recht hatte sich die Serie mit jedem Spiel Traumwertungen geholt und wäre eigentlich prädestiniert, einer der grossen Klassiker zu werden. Dabei sollen nun auch die Remakes helfen. 

Wer die "Sly"-Serie noch nicht kennt: Slys Familie wurde von den Teuflischen Fünf ermordet. Nun sinnt Sly natürlich auf Rache und verübt nebenbei jede Menge Einbrüche – allerdings nur gegen andere Kriminelle – und sammelt das Buch des Meisterdiebs wieder ein.

Im zweiten Teil geht es der Klaww-Gang an den Kragen, welche die mechanischen Eule Clockwerk zu ihren bösen Zwecken missbrauchen wollen. Im bisher letzten Abenteuer will er den Coopertresor öffnen und braucht dabei die Hilfe von anderen Meisterdieben.

Das HD-Remake wurde genial überarbeitet. Die Texturen und Kanten sind scharf (und dabei muss man bedenken, dass es sich beim ersten Teil um ein fast acht Jahre altes Spiel handelt!), der Comic-Look wurde wunderbar aufpoliert und ist immer noch so charmant wie damals, die Animationen sind extrem geschmeidig und die Farben leuchtend und satt. Genau so muss ein HD-Remake aussehen und nicht anders. Musikalisch hat sich natürlich nichts geändert – das sogenannte „Mickey Mousing“, also das Untermalen von Aktionen mit passender Musik, ist immer noch so toll wie vor acht Jahren und der Soundtrack passt wie die Faust aufs Auge.

Neben den drei Vollversionen gibt es auch noch freischaltbare Minispiele, die für mehrere Personen gedacht sind. Die sind ganz witzig, aber spielen für das Gesamtpaket eine klar untergeordnete Rolle, denn "Sly" ist eines der Relikte der Zeit, wo es keine Zusatz-DLC-Missionen gab, ein Multiplayer- oder Coop-Modus nicht besonders wichtig war und eine Spielzeit von sechs Stunden nicht in Frage kam. 

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