Harveys Neue Augen

Spiel aus der Kellogg’s-Packung?

Test Guest getestet auf PC

Ein Chaos jagt das Nächste

Etwa so löst Lilli die Aufgaben der Oberin. Zwar immer gewissenhaft und gut, aber immer löst sie damit ein weiteres Unheil aus. Nach ein paar Dialogen und Rätseln ist eine Aufgabe meistens gelöst. Häufig verstricken sich die Aufgaben aber und können nicht schön der Reihe nach abgearbeitet werden. Das macht den Spielverlauf spannend und unvorhersehbar. Die Rätsel bestehen meist daraus, Gegenstände zu finden und richtig zu kombinieren. Das tönt jetzt eintönig, ist es aber nicht. Viele Sachen muss man sich erarbeiten und können nicht einfach eingesammelt werden. Ausserdem ist zum Beispiel das Logik-Rätsel beim alten Greis eine willkommene Abwechslung. Spätestens an diesem Punkt werden die Hirnzellen das erste Mal so richtig warm. Auch bei den Dialogen sollte man die Ohren offen halten, sie geben Aufschluss über zu tätigende Aktionen oder wo Dinge zu finden sein könnten.

Screenshot

Point-and-Click vom Feinsten

Die Steuerung von Lilli ist typisch Point-and-Click-Abenteuer. Der Mauszeiger verändert sich, sobald man über etwas fährt, das angeschaut, eingesackt oder verwendet werden kann. Im Inventar findet man alle eingesammelten Gegenstände und kann sie von dort aus einsetzen. Und was nicht fehlen darf, ist die Doppelklick-Funktion, mit der man den Screen schnell wechseln kann.

Das erste Kapitel spielt in einem kleinen idyllischen Kloster mit Schulteich, Hinterhof und einem Brunnen. Man fühlt sich wie in einem Märchen. Später kommt Lilli aber an Plätze, wo sich kleine Mädchen eigentlich gar nicht aufhalten sollten. Dunkle Gassen, Polizeiwachen, ein Friedhof und einige andere ungeheure Gegenden.

Ebenso kurios - wie eigentlich alles in diesem Spiel - sind die Charaktere, welchen Lilli begegnet. Angefangen bei zwei völlig auf japanisches Zeugs abfahrende Girlys bis hin zu Doris, der Knastfrau hinter dem Tresen der Klosterkantine. Alle sind mit einer passenden Stimme synchronisiert, sodass Plaudern mit ihnen richtig Spass macht.

Was in "Harveys Neue Augen" eher spärlich ausgefallen ist, ist die Hintergrundmusik. Sie ist dezent, dafür nimmt man aber viele Umgebungsgeräusche wahr. Es entsteht zusammen mit dem sehr gelungenen 2D-Comic-Grafik eine fast einmalige Atmosphäre.

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