Ryse: Son of Rome

Ausführlich gespielt: Quicktime-Massaker oder Retter der Xbox One?

Vorschau Benjamin Kratsch

Das Perk-Kombo-System: Lebensenergie auffrischen oder Slow-Mo-„Sword“-Time?



„Ryse“ ist kein Quicktime-Gemetzel, lediglich bei den Finishern lehnt es sich in die Richtung. Es werden nicht direkt die Buttons eingeblendet, allerdings ihre Farbe – drücken wir im richtigen Moment, packt Marius einen icenischen Kommandeur und knallt dessen Kopf gegen eine Steinmauer oder schlägt ihm in Slow-Mo erst den Arm, dann das Bein und schliesslich den Kopf ab. Ganz schön harter Tobak, unter 18 sollte das hier aber bitte sowieso niemand spielen! Finisher sind wichtig für das Perk-System des Spiels. Das könnt ihr euch ein bisschen so vorstellen wie die Killstreaks aus „Call of Duty: Per D-Pad wählt ihr je aus vier verschiedenen Alternativen: Der „Attack Power Boost“ macht euch kampfstärker, wer lieber in die Defensive investieren möchte, kann seinen Erfahrungsbaum so ausbauen, das er jeweils einen
Lebenspunkt pro erfolgreich durchgezogenen Finisher zurückbekommt. Am meisten haben wir aber den Schild-Stampfer verwendet: Stossen wir mit dem Schild auf den Boden, wird die Zeit verlangsamt, der Feind ist verwirrt und unseren Angriffen für einige Sekunden schutzlos ausgesetzt. Wunderbar geeignet um besonders mächtigen (und wabbel-bäuchigen) Britanniern das Handwerk zu legen.


Die Geschichte: Britannische Freiheitskämpfern vs. Nero und Commodus


Crytek hat eigentlich nur eine Schwäche: Charaktere und Story, darin konnten sie von „Far Cry“ bis „Crysis 3“ nie punkten. Wird das jetzt anders? Das Team orientiert sich bei der Geschichte an „Gladiator“, arbeitet also mit historischen Persönlichkeiten, fügt aber einige fiktive Elemente mit ein. Spannend daran: Marius Titus steht eigentlich nicht im Mittelpunkt des Geschehens. Er ist kein Kratos, kein Held, der die Welt vor dem Untergang bewahren soll, sondern im Grunde ein klassischer Soldat. Er führt Befehle aus, auch wenn er weiss das er seine Männer damit oft in den Tod führt.

Nach vielen geschlagenen Schlachten kehrt er nach Hause zurück, findet seine Familie dahingeschlachtet vor und hat nur noch ein Ziel: Die Barbaren, die das laut römischem Senat zu verantworten haben zu finden und zu vernichten. Doch waren die es wirklich oder wird Marius nur vom Kreis um Kaiser Nero instrumentalisiert? Natürlich wollen wir das hier nicht verraten, nur so viel: Die Geschichte hat erstaunlich viel Drive und ist deutlich besser geschrieben als alle „Crysis“-Titel. Das liegt an nachvollziehbaren historischen Persönlichkeiten wie Boutica, der Tochter des britannischen Königs und Commodus, der seine Rolle als brutaler Machtmensch und Oberfiesling genau so gut spielt wie damals in Ridley Scotts filmischen Meisterwerk.

 

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