Feature: Rückblick 2011 - Teil 1

Rückblick 2011: Januar - März

Artikel Benjamin Kratsch

Es war ein Jahr der Sequels und es war ein Jahr der ganz grossen Spiele. Ja, vielleicht war 2011 sogar das beste Spielejahr seit langem. Unglaublich wie viele Blockbuster sich alleine von Oktober bis Dezember auf unseren Schreibtischen gesammelt haben. Ungezählt sind die Stunden an Spielspass, die guten Gespräche mit Entwicklern, all die Hochs, die Millionen, die die Gamesindustrie verdient hat, aber auch die Tiefs der Branche. Entwicklerstudios starben – manchmal weil sich ihre Spiele trotz guter Wertungen und hoher Qualität nicht verkauften - wie bei Bizarre Creations, manchmal aus Gründen die wir wohl nie erfahren werden – wie bei Team Bondi, die trotz des wirtschaftlichen Erfolgs von "L.A. Noire“ ihre Pforten schliessen mussten.

JANUAR

Die grossen Drei: "Dead Space 2", "Bayonetta", "Mass Effect 2"

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DEAD SPACE 2
Isaac  Clark hat sich bereits im Januar in unser Herz gebohrt: mit subtilem Horror statt dem üblichen Bang-Boom-Boom. Mit viel Herz, vielen Ideen, einen zum Schneiden dichten Atmosphäre und einem Sound, der uns noch heute aufschrecken lässt wenn wir daran denken. Dieses kleine Mädchen, das da immer rief. Oder diese gespenstige Stille, in der man eine Stecknadel zu Boden fallen hören würde und dann wieder ein dumpfes Klopfen und Pochen, wenn der Feind anrückt. Grosses Kino, grosses Spiel, kaufen solltet ihr „Dead Space 2“ nicht längst im Regal stehen haben.

Zum Test von "Dead Space 2"

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BAYONETTA
Japanische Game-Designer sind die verrückten Hühner der Games-Branche. Wo in den USA und Europa streng nach Marketing-FF gearbeitet und sehr viel auf die Masse, den Mainstream zugeschnitten wird, kümmert man sich bei Platinum Games nicht um Konventionen, sondern macht einfach Games, die absurd sind. Nicht perfekt, aber einzigartig. „Bayonetta“ war so ein Spiel. Ich meine wer kommt sonst auf die Idee Haare zu einer übergrossen Guilleotine werden zu lassen und eine Hexe in einer Welt kämpfen zu lassen, wo der Arm des Bosses das Level stellt. Absurd, verrückt, ein bisschen brillant. Sicher einer der Geheimtipps des Jahres.

Zum Test von "Bayonetta". (BTW: Der Release war je nach Region bereits im Dezember 2009)

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MASS EFFECT 2
Bioware weiss wie man faszinierende Geschichten erzählt. Wie sich Charaktere kennenlernen, wie wir eine Beziehung zu unserer Crew aufbauen und wie sich sogar so was wie Liebe in einem Videospiel entwickeln kann. Okay, eigentlich geht es in „Mass Effect 2“ mehr um Sex und die schnelle Nummer zwischen den Einsätzen als grosse Gefühle, aber zumindest die Idee ist da. Hoffen wir einfach mal das sich die Kanadier mit „Mass Effect 3“ nicht zu weit rauswagen, in düstere „Gears of War“- Gefilde.

Zum Test von "Mass Effect 2".

Was sonst noch geschah:

  • "DC Universe Online" ist das erste MMO, was sich richtig anfühlt auf Konsole. Dummerweise war das höchste Levelcap von vielen Spielern bereits nach wenigen Wochen erreicht und Sony Online Entertainment konnte kaum schnell genug neuen Endgame-Content schaffen.
  • Grosses Geld mit wenig Einsatz: Die Games-Industrie entdeckt Facebook als neues Standbein. Das Motto: Eigene Marken als Social-Media-Hub umsetzen. Und es funktioniert: 53 Millionen Spieler geben laut offizieller Facebook-Statistik Geld für InGame-Content aus, Zynga und Co. freuen sich über frische Millionen und bereiten ihren Börseneintritt vor.
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Zitat des Monats:
„Ich bin kein grosser Fan von 3D-Filmen. Ich glaube wir haben hier niemanden, der wirklich auf die Technologie abfährt“...sagte ein Mann, der das Coder-Gen mit der Muttermilch bekam: John Carmack, Gründer und Chief Technology Architect von id Software.

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