Feature: Rückblick 2011 - Teil 2

Rückblick 2011: April - Juni

Artikel Benjamin Kratsch

Es war ein Jahr der Sequels und es war ein Jahr der ganz grossen Spiele. Ja, vielleicht war 2011 sogar das beste Spielejahr seit langem. Unglaublich wie viele Blockbuster sich alleine von Oktober bis Dezember auf unseren Schreibtischen gesammelt haben. Ungezählt sind die Stunden an Spielspass, die guten Gespräche mit Entwicklern, all die Hochs, die Millionen, die die Gamesindustrie verdient hat, aber auch die Tiefs der Branche. Entwicklerstudios starben – manchmal weil sich ihre Spiele trotz guter Wertungen und hoher Qualität nicht verkauften - wie bei Bizarre Creations, manchmal aus Gründen die wir wohl nie erfahren werden – wie bei Team Bondi, die trotz des wirtschaftlichen Erfolgs von "L.A. Noire“ ihre Pforten schliessen mussten.

APRIL

Die grossen Drei: "Portal 2", "Mortal Kombat" und der grösste Cyber-Hack der Geschichte

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PORTAL 2
Es begann als Studentenprojekt und wurde zu einem kreativsten und witzigsten Spiele des Jahres 2011: "Portal 2". Erdacht von einem Studenten namens Kim Swift, den Valve kurzerhand einkaufte und seine Top-Leute an dieser neuen Marke arbeiten liess. Unter anderem "Half Life"-Chefautor Chet Faliszek, der eine herrlich bizarre Geschichte rund um zwei Roboter erzählt, die in ein Versuchslaboratorium eingesperrt sind. Bei "Portal 2" stimmte eigentlich alles: Die knuffigsten Charaktere seit R2D2 und C3PO aus "Star Wars", brillante Spielideen, die stark auf Physik, Farben und "Flutschen" setzen und ein extrem spassiger Koop-Modus.

Zum Test von "Portal 2".

MORTAL KOMBAT
Ein Spiel, das wohl als Grauen jedes Jugendschützers in die Analen der Videospielgeschichte eingehen wird. Ein blutrünstiges Beat’ em’ Up, wo ihr in Zeitlupe zusehen könnt wie langsam Knochen brechen und Herzen herausgerissen werden. Absurder Titel, der letztlich mit schlechter Balance enttäuschte und den eigentlich kein Mensch braucht.

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Der PSN-HACK
Es war der grösste Cyber-Angriff aller Zeiten: Anonymous, eine Hackergruppe die scheinbar weltweit verstreut ist legt für etliche Stunden Amazon lahm, hackt die US-Notenbank, greift das FBI an und sorgt letztendlich für den grössten Skandal des Games-Jahres 2011: Den PSN-Hack. Die Sorge war gross, die Verunsicherung umso grösser: Welche Kreditkartendaten wurden gestohlen? Sind meine Daten sicher? Durch die Presse angefacht breitete sich schnell ein Feuer aus und Sony reagierte sehr spät. Die Auswirkungen waren enorm: Capcom machte deutlich das sie durch den einmonatigen Ausfall des Playstation Networks rund drei Millionen Dollar verloren hatten und auch etliche andere Publisher und vor Allem Indie-Entwickler wurden hart getroffen. Schliesslich konnten sie über einen längeren Zeitraum ihre Produkte nicht verkaufen. Übrigens unglaublich, aber wahr: Obwohl Anonymous mittlerweile von Interpole, dem FBI und der CIA gejagt wird, konnten die Cyber-Terrorgruppe noch immer nicht zerschlagen werden. Erst kürzlich hackten sie sich in die Kartei für Kriegsveteranen ein und bedrohen aktuell schon wieder Sony und die PS3.

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Zitat des Monats: „Ich weiss dass das für alle eine frustrierende Zeit ist. Lasst mich versichern das alle Ressourcen dieser Firma genutzt werden um den Cyber-Angriff aufzuklären und Massnahmen zu ergreifen, die das PSN wieder sicher machen“Howard Stringer, President of Sony Entertainment Europe

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