Castlevania: Lords of Shadow 2

Mega-Enthüllung: Der Durst nach Macht, Ansehen und Blut

Vorschau Benjamin Kratsch

Nur noch Haut und Knochen, doch das Ziel ist Macht



Der Protagonist ist ein sichtbar anderer Mensch geworden, wobei es Unmensch eigentlich besser treffen würde. Gabriel Belmont, der zu Dracula wurde, sich selbst aber immer nur Dracul, den Drachen nennt, vollzieht in "Castlevania: Lords of Shadows 2" eine Wandlung. Rein äusserlich betrachtet ist er eine bemitleidenswerte Gestalt. Tiefe Augenhölen, zerknitterte Haut, der blasse Teint - man könnte glatt meinen, da sei ein stinkender Obdachloser aus seiner Mülltonne gekrabbelt. Tatsächlich ist zu Beginn des Spiels nichts von der vampirischen Macht zu spüren. Gabriel trägt keine insignienverzierte Rüstung, sondern blickt mit nacktem Oberkörper und einem Lendenschurz von der Brüstung seines Balkons. Tausende Krieger haben in seinen Burghof Stellung bezogen. Schwerbewaffnete Soldaten, Bogenschützen und gepanzerte Reiter wollen den geschwächten Blutfürsten aus seiner Bastion treiben. Die Bruderschaft des Lichts trachtet nach dem Leben ihres einstigen Mitglieds.

Diese Unterlegenheit, diese Demütigung in seinen eigenen Hallen, bringen eine ganz andere Seite Gabriels zum Vorschein - eine emotionale Seite. Ungeduldig streift er durch seine Burggemäuer, an der Wand stets den von Schlangen umschlungenen Satan vor Augen, der ihn immer dann an seine Mission erinnern soll, wenn er in sein Schloss zurückkehrt. Die Wandlung vom sentimentalen Schwächling, der seine Frau verloren hat und seine ehemalige Familie bekämpfen soll, hin zum verrohten Drachenkrieger ist ein wesentliches Merkmal der Geschichte. Gerade noch streift er wehmütigen Schrittes über die bleiche Haut einer Frauenleiche, da beginnen plötzlich seine Augen zu glühen. Ist das Marie?

Ist das etwa seine Jugendliebe und die Mutter seines Sohnes Trevors, die da leblos auf einem Altar liegt? "Wir wollen mit Lords of Shadows 2 viele Fragen beantworten, gleichzeitig aber auch die Geschichte von einer neuen Seite aufrollen", erklärt Produzent David Cox. Demnach hatte Marie Angst um ihren Spross und Sorge, er könnte der Dunklen Magie verfallen. Nachdem sie Trevor bei der Bruderschaft des Lichts unterbrachte, wurde sie von Satans Horden vernichtet. Ihre seelenlose Kreatur wandelt noch immer auf Erden, ausgeschlossen von der Gunst, in den Himmel aufsteigen zu dürfen. Womöglich nagt diese Geschichte noch immer an Gabriels Gewissen. "Wer ist dieser Dracula? Warum tut er die Dinge, wie er sie tut. Es ist im Grunde eine epische Tragödie. Ihr werdet nicht unbedingt mit ihm sympathisieren, aber seine Taten doch eher nachvollziehen können."

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