Gran Turismo 6

Der lebenslange Adrenalinrausch des Kazunori Yamauchi

Interview Benjamin Kratsch

Gran Turismo: 


Wie Yamauchi sein Spiel nutzt um die perfekte Fahrwerksabstimmung zu finden

Im Gespräch kommen wir darauf, wie Kazunori eigentlich Realismus und Simulation definiert: „Eine Simulation ist es nur, wenn ich Erfahrungen aus der Realität im Spiel umsetzen kann und umgekehrt“. Er erinnert sich beispielsweise an seine Lieblingsstrecke, den Nürburgring in Deutschland und eine extrem fiese Schikane, die von den Fahrern „Flugplatz“ genannt wird. Es ist eine extreme Steigung, die in eine Kurve mündet und wo schon Promis wie Jim Clark ihren Abgang erlebt und auch Niki Lauda mit seinem Ferrari 312 die Grenzen des technisch machbaren zu spüren bekommen hat. Beim 24 Stunden-Rennen dieses Jahres passierte es dann:

Kazunori schoss in seinem Nissan GT3-GTR mit der Startnummer 123 über den Flugplatz und bei 230 km/h hob sich der Vorderaufbau nach oben. Die Reifen standen rund 15 Meter in der Luft und nach diesem ungeplanten Wheelie krachte das Auto wieder auf die Strecke. „Ich bin dann wütend in die Box gefahren, unsere Ingenieure haben versucht das Problem zu beheben und ich habe mich hinter ein Lenkrad geklemmt, Gran Turismo 6 gestartet und den Nissan GTR genau so abgestimmt wie wir das für das Rennen getan hatten. Dann noch Regen aktivieren, die exakte Tageszeit. Ich wollte herausfinden, ob vielleicht der Winkel des Seitenflügels falsch war. Ergo bin ich mit der gleichen Geschwindigkeit auf diese Position zugefahren“. Es klingt wie ein Märchen aus dem PR-Buch, doch tatsächlich konnte Kazunori den Fehler im Spiel replizieren. „Es machte sich bezahlt, das wir 80.000 Fotos vom Nürburgring gemacht und jede Hebung und Senkung sehr akkurat ins Spiel übertragen haben. Ich habe dann den Anpressdruck der Lenkachse verändert und im Spiel eine deutliche Verbesserung gesehen. So konnten wir das Problem auch für das reale Auto lösen“, er lacht.

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