Remember Me

Kannst du dich erinnern!?

Test Christian Sieland getestet auf Xbox 360

Gameplay

Neben der erstklassigen Geschichte, hat „Remember Me“ aber noch  mehr zu bieten. Grob gesagt, unterteilt sich das Spiel in drei grosse Elemente.

Zum einen wären da die namensgebenden Erinnerungen. An vorgegebenen Punkten kann Nilin in die Erinnerungen anderer Personen eintauchen und sie sich, wie in einem Film, zunächst betrachten. Anschliessend könnt ihr zwischen den einzelnen Passagen hin und her springen, die Erinnerungssequenz anhalten oder zurückspulen. Doch was für einen Sinn hat das? Ganz einfach – ihr könnt Erinnerungen manipulieren. Wer sich bereits die Trailer von „Remember Me“ angeschaut hat, wird sich vielleicht an eine Szene in einem OP-Zimmer erinnern. Hier gilt es, die Operation zu sabotieren, damit diese schiefgeht. Wie ihr das macht, ist euch weitgehend selbst überlassen. Ihr könnt die Anästhesiemaske losbinden oder die lebenserhaltenden Kapseln abschalten, damit der Patient nicht mehr versorgt wird. So entstehen viele Möglichkeiten, um eine Erinnerung zu beenden – auch wenn es letztendlich immer auf das vorgegebene Ziel hinausläuft. Dennoch sind diese Sequenzen schön anzuschauen und machen Lust auf mehr.
Und hier gibt es einen kleinen Kritikpunkt: Im Spiel gibt es insgesamt nur vier solcher Erinnerungssequenzen, in denen ihr als Beobachter irgendwelche Situationen manipuliert. Ein cooles Features, welches wir uns allerdings noch öfter gewünscht hätten.

Das zweite grosse Spielelement ist der Nahkampf. Ähnlich wie in „Batman: Arkham City“ fegt ihr mit Nilin über das Kampffeld und schaltet einen Gegner nach dem anderen aus. Dabei verlaufen die Kämpfe extrem flüssig und schnell, sodass niemals ein Gefühl der Langeweile auftaucht.

Das liegt vor allem an den Kombo-Angriffen. Je erfolgreicher wir Angriffe kombinieren, desto effektiver haut Nilin zu. Anders als in anderen Spielen, könnt ihr eure Kombo-Attacken in „Remember Me“ selber kombinieren und gestalten. Im sogenannten Kombo-Labor könnt drei Leisten mit beliebigen Angriffen bestücken. Dabei gibt es eine Dreier-Leiste, eine Fünfer-Leiste und eine Sechser-Leiste. Jede dieser Leisten lassen sich mit Angriffen ausstatten, die in vier Kategorien unterteilt sind. Das verleiht dem Kampf taktische Tiefe, denn für grössere und längere Gefechte ist es ratsam, eine Kombo mit Heil-Angriffen zu bestücken, damit Nilin nicht das Zeitliche segnet.
Hinzu kommen noch die Spezialfertigkeiten, die Nilin im Laufe des Spiels freischaltet. Diese lassen sich über ein separates Ring-Menü aktivieren und versetzen die Hauptprotagonistin beispielsweise in eine Raserei. Solche Fähigkeiten sind nicht nur ein nettes Beiwerk, sondern elementare Spielelemente. Gewisse Gegner-Gruppen lassen sich nur mit dem geschickten Einsatz bestimmter Fertigkeiten niederstrecken. Uns haben die Kämpfe von „Remember Me“ sehr gefallen – sie sind schnell, schön animiert und erfordern ein taktisches Denken.

Screenshot

Das dritte Element von „Remember Me“ sind die Kletter- und Rätseleinlagen. Das Klettern erinnert an Titel wie „Assassin’s Creed“, fällt dabei aber wesentlich anspruchsloser aus. Nilin muss immer mal wieder an Häuserwänden entlang klettern und aus schwierigen Situationen entkommen. Da kann es schon einmal passieren, dass man an Stromleitungen vorbei kommt, die man auf keinen Fall berühren sollte. Klingt spannend, sieht in der Realität aber leider langweilig aus. Zwar müsst ihr mit einem bestimmten Timing klettern, jedoch gibt euch das Spiel immer an, wohin ihr springen müsst, damit ihr eine Situation unbeschadet übersteht. Solch eine Hilfe-Funktion ist vielleicht ganz nett, raubt den Kletter-Passagen aber jeglichen Anspruch.

Anders sieht es da schon bei den Rätseln aus. In unregelmässigen Abständen wird Nilin vor ein Problem gestellt, welches sich nur mit Köpfchen lösen lässt. Mit einem Energie-Lasso müsst ihr beispielsweise Posten verschieben, um so Wege frei zu räumen oder Leitungen zu verbinden. Solche Passagen haben uns sehr gefallen, da sie das Spiel hin und wieder auflockern können. Das Verschieben der Posten erinnert dabei an „Tomb Raider“, die sich ebenfalls mit Schiebe-Rätseln im zerstörten Schiff einen Weg bahnen musste.

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